Das wahre Zeichen der Grazer – "Graz Inside" mit dem Uhrturm
Graz ohne Uhrturm – unvorstellbar. Wir blicken hinter die Kulissen und erklären die Historie.
Es ist ein beliebtes Fotomotiv für Touristen, der Ort, den man bei romantischen Spaziergängen nie auslässt und das Grazer Wahrzeichen, das um die Welt geht. Die Rede ist vom Uhrturm, der an der Spitze des Schloßbergs über die Murmetropole und ihre Bewohner wacht. Die WOCHE durfte mit Hannes Portugaller von den GrazGuides einen Blick in den Lieblingsturm der Grazer wagen und spannende Fakten erfahren.
Von Geschichte und Legenden
"Ursprünglich stammt der Uhrturm aus dem 13. Jahrhundert. Seine heutige Form hat er rund um 1560 erhalten", leitet Portugaller ein und erklärt, dass der Turm eine militärische Funktion hatte und als Aussichtsturm diente. "Hier wohnte bis in die 1950er Jahre auch der Grazer Feuerwärter", erklärt der Fremdenführer weiter. Über dem Uhrwerk hatte er eine kleine, aber besondere Wohnung. "Mit der besten Aussicht auf Graz", lacht Portugaller. Der Steinerne Hund, den man in Blickrichtung Karl-Franzens-Universität entdeckt, erzählt eine ebenso spannende Geschichte. "Nach einer Legende bewahrte 1481 ein bellender Hund Kunigunde, die Tochter des Kaisers Friedrich III., davor, von Soldaten des ungarischen Königs entführt zu werden. Aus Dank ließ er den Hund positionieren."
Wer hat an der Uhr gedreht?
Das wohl bekannteste Charakteristikum des Uhrturms ist, dass die Zeiger vertauscht sind. "Bis ins 18. Jahrhundert gab es nur einen Zeiger, da bis dahin nur die Stunden von Bedeutung waren", erläutert Portugaller. Daher wurde im Nachhinein ein Minutenzeiger angebracht. "Eben kleiner, damit man sie unterscheiden kann", erzählt der Kenner und fügt hinzu, dass die Spitzen der Zeiger mit Blattgold versehen sind. "Es war die erste Funkuhr der Welt", schmunzelt der Experte mit einem Verweis auf den Uhrmacher Michael Silvester Funk. Die Uhr am Uhrturm war seit jeher Taktgeber für Stadt und Leute. Jahrhundertelang wurde sie mechanisch aufgezogen, seit 1948 wird sie elektrisch betrieben. "Die Ziffernblätter haben einen Durchmesser von 5,4 Metern und der Turm misst 8 mal 8 mal 29 Meter", gibt Portugaller der WOCHE mit auf den Weg.
Grenzenlose Liebe
Da Napoleon auch vor Graz nicht Halt machte und die gesamte Festung am Schloßberg schleifen ließ, ist der Großteil nicht mehr erhalten. "Aber den Uhrturm und den Glockenturm haben die Grazer freigekauft", erzählt Portugaller von der über Generationen anhaltenden Liebe zwischen den Grazern und ihrem Uhrturm.
Führungen:www.grazguides.at
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