Kroisbach: Gestank ist bald Geschichte
Ein Rückhaltebecken spült seit drei Jahren Fäkalien in den Kroisbach. Ärger der Anrainer ist groß.
"Es stinkt! Und das ist noch untertrieben", erzählt Michael Krobath der WOCHE. Seit drei Jahren ärgert er sich über Fäkalien, die in den Kroisbach gespült werden, der durch sein Grundstück fließt. Da der Zustand für ihn und andere Anrainer unerträglich geworden ist, fordert er nun rasch eine Lösung des "duften" Problems.
Bestialischer Gestank
"Tatort" Auersperggasse nahe des Hilmteichs, unmittelbar angrenzend an die Tennisplätze des "Grazer Park Club": Hier stinkt es laut Krobath zum Himmel. "Die Einmündung ist direkt bei uns, daher ist die Konzetration bei unserem Grundstück am höchsten", erklärt der Hausbesitzer, dass dadurch auch viel an Lebensqualität verloren geht. "Der Garten ist dadurch nur eingeschränkt nutzbar. Es stinkt einfach bestialisch", äußert Krobath seinen Unmut. Dies wird auch von Philip Steinle, Obmann des "Grazer Park Club", bestätigt: "Der Bach ist kein schöner Anblick und es kommt zu Beschwerden von Mitgliedern, die sich an der Geruchsbelästigung stoßen", erklärt Steinle.
Nächtliche Ruhestörungen
Aber nicht nur der Gestank, sondern auch nächtliche Ruhestörungen kommen hinzu. "Ein- bis zweimal in der Woche wird der Kanal mitten in der Nacht geleert. Das ist ein ziemliches Getöse und an Schlaf bei offenem Fenster ist nicht zu denken", so Krobath.
Aber wie kam es dazu? "Ich nehme an, dass im Zuge der umfangreichen Kanalumbauten im Jahr 2014 grobe Fehler beim Bau passiert sind. Die Trennung der verschiedenen Wässer von Fäkalien und Niederschlagswässer hat nicht geklappt, es kommt zu einer ungewollten Vermischung und diese Wässer landen dann im Kroisbach", meint der Jurist.
Eine Frage der Kosten
Und wieso das Problem noch nicht behoben wurde? "Das ist bestimmt eine Kostenfrage. Da die Fehler in der Leitungsabführung passiert sind, ist die Sanierung bestimmt sehr teuer und wir in Österreich sind ja sehr gut im Wegschauen", schüttelt Krobath den Kopf. Um die Ernsthaftigkeit des Problems zu untermauern ließ Krobath vergangenes Jahr auch einen Prüfbericht hinsichtlich der Wasserqualität erstellen. "Das Ergebnis waren das starke Überschreiten der Grenzwerte vor allem bei Kolibakterien."
Holding verspricht Lösung
Auf WOCHE-Nachfrage heißt es seitens der Holding Graz, dass man über diesen Zustand Bescheid wisse. "Es gibt einen kleinen Baumangel beim Rückhaltebecken, dadurch kann das Wasser nicht perfekt abrinnen", erklärt Holding-Sprecher Gerald Pichler. Das Problem soll aber definitiv im Spätherbst diesen Jahres behoben werden. "Die Lokalisierung des Fehlers hat gedauert und die Verhandlungen mit der Baufirma, die für den Mangel zuständig ist, haben Zeit in Anspruch genommen", führt Pichler aus und meint, dass bis zur Sanierung nun so oft es geht gereinigt wird. Krobaths Kosteneinschätzung wird bestätigt: "Vom Aufwand und den Kosten her gesehen ist es nicht die kleinste Sanierung", so Pichler.
Ob das Problem im Herbst wirklich – im wahrsten Sinne des Wortes – geklärt ist? Michael Krobath und andere hoffen es stark.
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