Neustift und Fulpmes ringen um ihre Postämter

Post 2 | Foto: Kainz

Der von vielen als „Kahlschlag“ bezeichnete Weg der österreichischen Post AG wird kontinuierlich weitergeführt. Jetzt stehen die Filialen in Neustift und Fulpmes auf der schwarzen Liste! Noch ist nichts fix, außer, dass keine der beiden Gemeinden ihr Postamt zugesperrt sehen will!

NEUSTIFT/FULPMES (tk). „Die Nachricht der Verantwortlichen der Post AG, die Filiale in Neustift zu schließen, kam unerwartet und äußerst überraschend“, ist auf der Homepage der Bürgermeisterfraktion „Junges Neustift“ zu lesen. Doch besiegelt ist das Aus noch nicht, wie Pressesprecher Martin Riedl erklärt: „Wir sind derzeit dabei, zu evaluieren. Noch ist nichts entschieden. Aber es stimmt, dass sowohl in Neustift als auch in Fulpmes Postpartner gesucht werden, weil sich solche Kleinfilialen wirtschaftlich gesehen einfach nicht mehr rechnen.“ Konkret gesagt wackeln beide Standorte, vielleicht wird ein Amt erhalten, dass aber in Neustift und Fulpmes alles beim Alten bleibt, ist sehr unwahrscheinlich!

Fulpmes – die „bessere Filiale“?
„Wir wehren uns ganz fest dagegen, dass wir im schlimmsten Fall bald ohne Postservicestelle sind“, lässt Neustifts Bgm. Peter Schönherr dazu wissen und verweist auf ein von ihm am Freitag verfasstes Schreiben.
Darin werden die von den Verantwortlichen der Post AG vorgelegten Zahlen angezweifelt: „Uns wurde mitgeteilt, dass Neustift die schwächere Filiale wäre als Fulpmes. Das ist für uns aber nicht vorstellbar. Ich habe deshalb um Aufklärung gebeten.“
Hintergrund des Ganzen ist, dass, wie GV Friedl Müller herausgefunden hat, etwa die regelmäßigen Massensendungen des TVB Stubai nicht zum Umsatz des Neustifter Postamts gerechnet werden, weil man diese über andere Postverteilerzentren abwickelt. Doch auch in Fulpmes will man die Filiale nicht „hergeben“! Bgm. Robert Denifl hat aus diesem Grund ebenfalls schriftlich interveniert, aber noch keine Antwort erhalten: „Überhaupt bin ich über diese Überlegungen offiziell noch gar nicht in Kenntnis gesetzt worden. Wir werden uns jedenfalls dafür einsetzen, dass das Postamt in Fulpmes weiter besteht!“

Gespräche laufen in alle Richtungen
Im Zuge der nächsten Gemeinderatssitzung hat der Fulpmer Orts-
chef vor, einen dahingehenden Beschluss zu fassen, außerdem will er beim Land intervenieren: „Wichtig ist halt auch, dass die Bevölkerung das Postamt auch nutzt. Sonst nützt auch kein politischer Druck“, gibt Denifl zu bedenken. Riedl zur weiteren Vorgangsweise: „Die Prüfung der Bankenstandorte seitens der BAWAG wird demnächst erfolgen, die Ergebnisse werden auch in unsere Planungen miteinfließen. Wir versprechen jedenfalls eine gute Lösung in beiden Gemeinden! Geografisch gesehen muss es ja ohnehin so sein, dass in einem Umkreis von zehn Kilometern 90 Prozent der Bevölkerung eine Poststelle erreichen können müssen.“ Ob das nun eine „echte“ Filiale oder ein „adäquater Ersatz“ in Form eines Postpartners ist, spielt dabei keine Rolle. Im Fall des Falles will die Gemeinde Neustift jedenfalls selbst als Postpartner auftreten.

Im Fall des Falles will Gemeinde Neustift selbst übernehmen
„Man könnte das Postservice am alten Standort im Gemeindeamt in Verbindung mit dem Bürgerbüro der Gemeinde anbieten. Somit hätte man auch einen barrierefreien Zugang zur allgemeinen Verwaltung im Erdgeschoss. Für die zusätzlich anfallende Arbeit würde die Post eine Provision in Höhe von rund 33.000 Euro jährlich bezahlen“, so Schönherr abschließend.

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