Ökostrom-Kraftwerk Mühlen: Vorerst kein Speicherbecken!

Sillkraftwerk 1 | Foto: Kainz

UNTERES WIPPTAL (tk). Gerüchte machen die Runde, denen zufolge das „Ökostrom-Kraftwerk Mühlen“ neuerdings „in Sparform“ realisiert werden soll. „Meinen Erkundigungen zufolge sollen beispielsweise die hochwertigen Kaplan-Turbinen durch günstigere Frencis-Turbinen ersetzt werden“, weiß Max Knapp, Kopf der Initiative für den Erhalt der Sill und des Naherholungsraumes, die, wie berichtet, seit der ersten Stunde gegen das Projekt auftritt und über 1.600 Unterschriften gegen den Kraftwerksbau gesammelt hat. „Erstere wären aber die leisesten und würden am wenigsten Schwingungen erzeugen. Ein wesentlicher Aspekt aus Sicht der Anrainer, denn uns wurde ja ein Geräuschpegel von null komma null versprochen“, ruft Knapp in Erinnerung.

IKB: Projekt nicht verkleinert!
Von Seiten der Innsbrucker Kommunalbetriebe werden solche Details nicht bestätigt: „Das Projekt wird nicht verkleinert, einzig das Speicherbecken wird vorerst aus wirtschaftlichen Gründen nicht umgesetzt. Das Speicherbecken dient vor allem dazu, Leistungsspitzen abzudecken und diese Investition muss sich getrennt vom übrigen Kraftwerksbau rechnen“, erklärt Gabriele Egger und ergänzt: „Über den Bau des Speicherbeckens wird daher zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.“

Gute Nachrichten für den Aktivisten aus Pfons und seine Mitstreiter: „Das ist sehr zu begrüßen, somit kommt es nämlich zu keinem Schwellbetrieb im Ortsgebiet von Matrei! Abgesehen davon haben wir immer darauf hingewiesen, dass sich das Kraftwerk nicht rechnen kann, aber andere wussten es ja besser!“ Wie dem auch sei, die Kraftwerksgegner wollen die Entwicklung des Projekts weiterhin mit Argusaugen überwachen: „Wir werden auf die Einhaltung aller uns gemachten Zusagen pochen“, so Knapp, der in der Sache inzwischen auch mit dem Volksanwalt Kontakt aufgenommen hat: „Er teilte uns mit, dass es bei der Realisierung des Kraftwerks für die IKB null Spielraum gibt. Werden Änderungen vorgenommen, braucht es neue Genehmigungen! Wenn unsere Lokalpolitiker nicht darauf achten, dass alles so gemacht wird, wie vereinbart, werden wir erneut den Gang zum Volksanwalt antreten! Man kann nicht das Beste versprechen und dann mitten im Ortsgebiet die billigste Lösung umsetzen. Das geht einfach nicht!“

Neue Genehmigungsverfahren?
Damit, dass neue Verfahren vonnöten wären, rechnet die IKB anscheinend nicht: „Derzeit findet die Prüfung der Angebote für die Errichtung des Kraftwerks statt. Ziel dessen ist die Ermittlung der technisch und wirtschaftlich besten Lösung. Alle in Prüfung befindlichen Varianten liegen innerhalb des Genehmigungsrahmens, dementsprechend ist ein neuerliches Aufrollen des Prüfungsverfahrens obsolet.“

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