Region Wienerwald/Neulengbach: Kalt-warm für ÖVP und SPÖ

Hatten am Sonntagabend einen Grund zum Feiern: Daniel Kosak und Michael Göschelbauer von der Volkspartei Altlengbach
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Die Wahlergebnisse in der Region Wienerwald/Neulengbach.

Mehrheitswechsel in Altlengbach, Verlust der VP-Absoluten in Eichgraben, Grüne stellen Stadtrat in Neulengbach.

REGION WIENERWALD/NEULENGBACH (mh). Einen Mehrheitswechsel von Rot auf Schwarz brachte die Gemeinderatswahl in Alt­lengbach. In Eichgraben musste sich VP-Bürgermeister Martin Michalitsch im Wettstreit mit sechs anderen Listen von der absoluten Mehrheit verabschieden. Fest im Sattel sitzt hingegen weiterhin Neulengbachs VP-Bürgermeister Franz Wohlmuth, der erfolgreich die Absolute verteidigen konnte. Eine deutliche Ohrfeige gab es am Sonntag für Neustift-Innermanzings VP-Bürgermeister Ernst Hochgerner. Er verlor zwei Mandate an die SPÖ und eines an die Grünen.

Altlengbach: Streit mit Ärzten kostet SP-Bürgermeister die Mehrheit
SP-Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner legte sich öffentlich mit der Ärzteschaft an und forcierte eine Apotheke im Ort. Der offene Clinch mit den Medizinern kostete ihm die Mehrheit. Die SPÖ verlor 10,21 Prozentpunkte und liegt nun auf Platz zwei. Die ÖVP konnte eine hauchdünne Mehrheit erzielen und die Verhältnisse drehen. Luftensteiner verleiht seiner Enttäuschung Ausdruck: "Ich habe zwölf Jahre wirklich intensiv und – ich glaube auch nicht so schlecht – gearbeitet, aber die Hetzkampagnen, die von Dr. Malli ausgegangen sind, haben offensichtlich die Wähler so irritiert, dass eine völlig neue Aufteilung der Stimmen erfolgt ist." VP-Chef Michael Göschelbauer ist über das Ergebnis hocherfreut: "Wir haben das elfte Mandat relativ knapp versäumt, aber das ist nun einmal so und ich werde mich bemühen, weiterhin die größte und breitste Zusammenarbeit im Gemeinderat zu führen. Da sowohl ÖVP als auch SPÖ über keine absolute Mehrheit verfügen, ist nun der einzige FPÖ-Mandatar das Zünglein an der Waage. Bei den Grünen reichten die 4,24 Prozent der Stimmen nicht für einen Einzug ins Ortsparlament aus.

Asperhofen: ÖVP verliert – Liste Kisser und FPÖ legen zu
Die ÖVP verliert ein Mandat, die Liste Kisser und die FPÖ können zulegen. Dazu VP-Bürgermeister Josef Ecker: "Wir haben ein Mandat verloren. ich kann's nicht ändern. Alles andere wird sich in Zukunft ergeben. Das Ergebnis ist für mich überraschend. Scheinbar wird das Schimpfen mehr bewertet."

Brand-Laaben: ÖVP gewinnt – SPÖ und FPÖ verlieren
Die ÖVP kann die absolute Mehrheit um zwei Mandate auf 14 ausbauen, SPÖ und FPÖ verlieren jeweils ein Mandat. VP-Bürgermeister Helmut Lintner sieht seinen Weg bestätigt: "Wir in den letzen zehn Jahren sehr viel investiert. Zuerst waren die Menschen einmal erschüttert waren, was wir alles gemacht haben und jetzt hat sich herausgestellt, dass das alles okay war. Es braucht seine Zeit." Laut Lintner waren die Projekte, die er durchgezogen hat, langfristig. "Da kann man nicht immer sofort gewinnen. Aber jetzt war es so weit, dass man beweisen konnte, dass das der richtige Weg war. Das hat die Bevölkerung jetzt honoriert.

Eichgraben: ÖVP verliert die Absolute
In Eichgraben musste sich VP-Bürgermeister Martin Michalitsch im Wettstreit mit sechs anderen Listen von der absoluten Mehrheit verabschieden. Die Freiheitlichen schafften den Einzug ins Ortsparlament. Die Grünen und die Liste Gemeinsam konnten ihre Mandate verdoppeln. Die Neos gingen leer aus. VP-Bürgermeister Martin Michalitsch: "Wenn sieben Fraktionen antreten, ist es bis zu einem gewissen Grad nicht zu vermeiden gewesen, dass von dort, wo die meisten Stimmen waren, auch welche weggehen. Ich werde mit allen Fraktionen Gespräche führen und schauen, dass ich eine möglichst tragfähige und gute Basis für die Arbeit finde."

Kasten: Initiative Kasten gewinnt zwei Mandate
Mit zwei zusätzlichen Mandaten geht die Initiative Kasten (INKA) als strahlender Gewinner aus der Wahl hervor. Die ÖVP stagniert, die SPÖ verliert. "Ich freue mich sehr, dass sich unsere harte Arbeit und auch unsere offene Informationspolitik, in die wir die gesamte Bevölkerung miteinbeziehen, wirklich so erfreulich im Wahlergebnis niedergeschlagen hat", sagt INKA-Bürgermeister Josef Denk. "Ein riesiger Erfolg und das Experiment, als das man die Initiative Kasten vor fünf Jahren abgestempelt hat, das hat sich bewährt."

Kirchstetten: Grüne mit einem leeren Sessel
Die ÖVP konnte ihre Position halten, SPÖ hat ein Mandat verloren, die FPÖ eines dazubekommen. Skurril: Die Grünen haben aus dem Stand zwei Mandate erreicht. Da mit Gerhard Waldschütz aber nur ein Wahlvorschlag vorgelegen war, muss der Sessel für das zweite Mandat laut Gemeindeordnung leer bleiben. VP-Bürgermeister Paul Horsak: "Ich bin nicht unzufrieden. Wir hatten mit 60 Prozent eine sehr niedrige Wahlbeteiligung. Ich denke doch, dass die Arbeit meines Teams und von mir der letzten Jahre goutiert wurde. Die SPÖ hat noch mehr verloren."

Maria Anzbach: ÖVP bleibt bei 15 Mandaten
Ein rotes Mandat geht zu den Blauen, Grün und Schwarz bleibt gleich. VP-Bürgermeisterin Karin Winter ist davon überzeugt, dass die Bevölkerung das harmonische Miteinander in der Gemeinde honoriert: "Das hat sie zum Ausdruck gebracht und wir sind sehr froh über das Ergebnis."

Neulengbach: VP konnte Absolute verteidigen
Fest im Sattel sitzt weiterhin Neulengbachs VP-Bürgermeister Franz Wohlmuth, der erfolgreich die Absolute verteidigen konnte. "Es ist beruhigend für Neulengbach, dass es uns bei sieben Parteien gelungen ist, 18 von 33 Mandaten zu halten." Jahrelange gute Arbeit, ein gutes Programm und eine gute Mannschaft sind laut Wohlmuth die Zutaten für das Erfolgsrezept. Doch auch andere dürfen sich freuen: Nach zehn Jahren Pause sind die Grünen mit vier Mandaten wieder an Bord und stellen damit einen Stadtrat. Auch die Neos schafften den Einzug in den Gemeinderat. Weniger Begeisterung gibt es bei der SPÖ, deren Fraktion von 10 auf 8 Mandatare schrumpfte. Aus dem Stadtparlament verabschieden darf sich die Bürgerliste, für die nur mehr 92 Wähler stimmten. Auch die Liste von Ex-SPÖ-Mann Norbert Kettner blieb chancenlos.

Neustift-Innermanzing: SPÖ und Grüne im Aufwind
Eine deutliche Ohrfeige gab es am Sonntag für Neustift-Innermanzings VP-Bürgermeister Ernst Hochgerner. Er verlor zwei Mandate an die SPÖ und eines an die Grünen. "Das Ergebnis ist nicht angenehm, aber es ist so", meint Hochgerner dazu kurz angebunden. Stefan Buger von den Grünen Neustift-Innermanzing signalisiert Offenheit: "Die Grünen werden in der kommenden Gemeinderatsperiode für alle Ideen, die unseren Werten und ethischen Grundsätzen entsprechen, offen sein, egal von welcher Fraktion sie kommen."

Stössing: Leichter Verlust für die ÖVP
In Stössing ist ein Mandat von der ÖVP zur SPÖ gewandert, bei der Alternative Liste blieb es bei 4 Sitzen. VP-Bürgermeister Alois Daxböck sieht es realistisch: "Es war kein Gewinn, sondern ein Verlust, aber wir werden trotzdem gemeinsam weiterarbeiten wie bisher. Das ist nicht der Weltuntergang."

Hatten am Sonntagabend einen Grund zum Feiern: Daniel Kosak und Michael Göschelbauer von der Volkspartei Altlengbach
Das Team der Volkspartei Altlengbach um Michael Göschelbauer (Mitte). | Foto: Einsiedl

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