Keine Mindestsicherung ohne Leistung

Hausfrau Helga Wohlmann aus Eggenburg sieht im Arbeitsbeitrag von Langzeitarbeitslosen eine Imageverbesserung.
2Bilder
  • Hausfrau Helga Wohlmann aus Eggenburg sieht im Arbeitsbeitrag von Langzeitarbeitslosen eine Imageverbesserung.
  • hochgeladen von H. Schwameis

BEZIRK. Wer längere Zeit keinen Job findet, der landet in der Mindestsicherung. 24.547 Niederösterreicher beziehen derzeit diese Form der Sozialhilfe in der Höhe von 827 Euro im Monat. Im Bezirk Horn sind es 515 Bezieher, 218 davon sind voll arbeitsfähig. 1,65 % der Bevölkerung sind somit auf diese Staatshilfe angewiesen, somit ist unser Bezirk auf Platz 18 in NÖ. Die Gemeinden im Bezirk zahlen 20 Prozent der Beihilfen, das sind 203.941 Euro im Jahr.
Nothilfe oder soziale Hängematte? Vizelandeshauptmann Wolfgang Sobotka fordert nun, dass arbeitsfähige Empfänger der Mindestsicherung für gemeinnützige Arbeiten herangezogen werden sollen (Siehe Interview unten. Die BB hörten sich bei Gemeinden um, welche Arbeiten dafür in Frage kämen und sprachen mit Betroffenen und Politikern.

Klares Nein
Ein klares Nein kommt von SPÖ-Bezirksvorstand Josef Wiesinger. "Weil die gemeinnützige Arbeit ist zwar populistisch gut, trägt aber am Arbeitsmarkt keine Minute dazu bei, dass diese Menschen ins Arbeitsleben integriert werden. Im Gegenteil, das vernichtet Arbeitsplätze. Wenn Langzeitarbeitslose gratis arbeiten sollen, explodiert das System, weil die Arbeitslosenrate dadurch noch mehr steigt."
Anders sieht das Hausfrau Helga Wohlmann aus Eggenburg, die auch mit knappem Budget auskommen muss: "Ich finde das schon sinnvoll. Man hat eine Aufgabe, den Bedürftigen wäre geholfen und das Klischee der Arbeitslosen als Sozialschmarotzer würde wegkommen."
LAbg. Bgm. Jürgen Maier steht "dem Ganzen durchaus positiv gegen-über, sofern es jene trifft, bei denen die Unwilligkeit, sich in den Arbeitsprozess wieder einzugliedern, ganz offensichtlich ist. Wir haben ja auch viele Mindestsicherungsbezieher, denen wirklich geholfen werden muss. Da muss man wirklich differenzieren und die Spreu vom Weizen trennen. Es gibt viele, die in der Hängematte liegen - und genau da muss viel zielgerichteter geschaut werden."
FPÖ-Bezirksparteiobmann Clemens Kofler sieht in dem Vorschlag einen guten Ansatz. "Man muss sich die Betroffenen anschauen, es darf nicht auf Kosten freier Arbeitsplätze gehen. In den Gemeinden gibt es viel Arbeit, die nur schwer finanzierbar ist. Als Ortsvorsteher von Steinegg war ich mir auch nicht zu schade Mistkübeln auszuleeren."
Walter Kogler von den Grünen: "Wenn ich von jemandem Leistung erhalte, sollte ich für diese Leistung etwas tun. Langzeitarbeitslose gliedern sich aus der Gesellschaft aus. Arbeit fördert die Kommunikation und erweitert den Horizont."
Auch Martin Falk, Bgm. von Gars, hält den Vorschlag prinzipiell für eine gute Idee. "Die Qualifikation muss passen und wichtig ist auch, dass die Leute die Arbeit machen wollen. Weil es stellt sich auch die Frage der Exekution am Arbeitsplatz, wenn der nicht will."

Hausfrau Helga Wohlmann aus Eggenburg sieht im Arbeitsbeitrag von Langzeitarbeitslosen eine Imageverbesserung.
LAbg. Bgm. Jürgen Maier: "Es gibt viele, die in der Hängematte liegen. Es gibt aber auch viele, denen geholfen werden muss."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

7 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.