Die Ortsbäuerinnen besichtigten Schneckenfarm in Wien

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BEZIRK. Ein äusserst ungewöhliches Ausflugsziel hatten sich die Organisatoren der Bäurinnenlehrfahrt für heuer ausgedacht. Das Ziel war die "Wiener Schnecke" aus dem Hause Gugumuck, eine Weinbergschneckenmanufaktur. Der Gugumuck Hof liegt im 10. Wiener Gemeindebezirk und ist seit dem Jahre 1720 im Familienbesitz. Seit vielen Generationen wird der Hof als Landwirtschaft geführt. Es wurde Feldgemüse angebaut und eine Vielzahl an Tieren gehalten. Mit der Veredelung von Apfelbäumen, Feigen, Pfingstrosen und Flieder experimentiert. Als Sohn Andreas den Hof vor Jahren übernahm gab er seinen Job als Projektmanager in der IT-Branche auf. Er startete mit der Weinbergschneckenzucht. 2014 gründete er die Wiener Schneckenmanufaktur und setzte damit ganz bewusst auf ein Lebensmittel der Zukunft, mit langer Tradition. Der Funke für die Weinbergschneckenzucht sprang über, als er das Schneckenkochbuch von „ Gerd Wolfgang Sievers „ entdeckte. Hier las er zum ersten Mal von der langen Tradition des Schneckenessens in Österreich und vom Wiener Schneckenmarkt.

Tradition und Innovation verbinden

Die Aufzucht der 200 000 Weinbergschnecken erfolgt naturnahe ohne Einsatz von Chemie. Die Tiere leben auf dem eigenen Gemüseacker mit kalkhaltigem Boden in natürlicher Freilandhaltung. Die Fütterung erfolgt aus den Pflanzen der eigenen Landwirtschaft und mit Suppengrün aus der direkten Nachbarschaft. Dazu gibt es BIO-Spezialfutter aus regionalen Mühlen und Kalk, die sie zum Aufbau ihres Häuschens benötigen. Die Schneckenfelder sind etwa 2000 Quadratmeter groß und grenzen an den Hof.

Von der Zucht bis zur Verarbeitung – Jeder Schritt in Handarbeit

Die Wiener Schneckenmanufaktur ist der erste zugelassene Betrieb in Österreich, der Schnecken nach EU-Richtlinien verarbeiten darf. Modernst eingerichtete Produktionsräume erfüllen die strengen Auflagen und Hygienerichtlinien. Mit viel Engagement und Pioniergeist werden verschiedenste Spezialitäten erzeugt und in Gourmet -Restaurants, im Hof Laden, Bistro im Hof, Feinkostläden und Catering vermarktet. Kochkurse und Schule am Bauernhof wird ebenfalls angeboten.

Im Jahre 2012 wurde er für sein innovatives Betriebskonzept im Europäischen Parlament zum BEST JOUNG FARMER OF EUROPE ausgezeichnet.

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