Ausstellung der Imster Migrationgeschichte

hinten: Sabine Schuchter - Stefan Weihrater                            vorne:  Kirsten Mayr - Brigitte Flür
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Zeitzeugen mit und ohne Migrationshintergrund sind aufgerufen,
Teil einer Initiative zu werden, welche um ein besseres Verständnis
und Miteinander unter der Bevölkerung von Imst in Verbindung mit MigrantInnen bemüht ist.

Ziel dieser Aktion ist es, die Bedeutung der Migration für die Tiroler Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft zu verdeutlichen und die Bevölkerung dahin zu sensibilisieren, MigrantInnen als Teil der Gesellschaft und Tiroler Geschichte anzuerkennen.
Es handelt sich dabei um ein Projekt welches durch das Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMIT) und den Tiroler Landesmuseen ins Leben gerufen wurde.

In Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro Imst und dem Museum im Ballhaus als Projektpartner, werden Fotos, Briefe, Dokumente, Tonaufzeichnungen und Objekte des täglichen Alltags gesucht, welche das Leben der Zuwanderer widerspiegelt und dokumentiert.
Wichtig dabei sind, die Geschichten welche sich hinter den jeweiligen Objekten verbergen und Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen projizieren.

Kirsten Mayr, Integrationskoordinatorin der Stadt Imst erwähnte, die Bedeutung dieser Initiative, die in den Köpfen etwas in Gang bringen soll, woraus wir lernen können. Verständnis für MigrantInnen dahin zu entwickeln, um zu erkennen das diese Menschen unsere Gesellschaft im Laufe der Zeit mit geprägt haben.

Freilich war Integration in den 1960er und 70er Jahren, durch den verglichen zu heute, eher geringen Prozentsatz an Zuwanderern kein so grosses Thema. Die Zustände nach der Ankunft gestalteten sich aufgrund fehlender Sprachkenntnisse für die Neuankömmlinge eher schwierig und schon bald erkannten MigrantInnen der ersten Stunde das Integration durch das Erlernen der deutschen Sprache Priorität hat, so Sabine Schuchter, Leiterin des Museums im Ballhaus.

Verglichen zu damals, werden Menschen aus den verschiedensten Ländern, welche sich entschieden haben in Österreich zu leben, eine Vielzahl an Möglichkeiten geboten, durch Einrichtungen wie das Erzählcafe und das ABC-Cafe hier schneller Fuß zu fassen.

Brigitte Flür, Gemeinderätin in Imst, erinnert sich noch heute an den kleinen Lebensmittelladen ihrer Eltern, indem die MigrantInnen der ersten Stunde verzweifelt versuchten Brot ohne Kümmel zu kaufen.
Rückblickend sicher eine Geschichte, welche heute vielleicht ein Schmunzeln auf die Gesichter zaubert, jedoch damals ein Kriterium der völlig neuen Kultur in einem fremden Land war, das zu einem der vielen Probleme gehörte, mit denen die neuen Mitbürger zu kämpfen hatten.

Seit gut 50 Jahren finden Migrationsbewegungen statt, Großbetriebe warben um Mitarbeiter, welche sich durch die hier herrschende, bessere Wirtschaftslage eine Existenz aufbauten und schlussendlich sesshaft wurden. Ein großes Problem waren sicher religiöse Prägungen, welche man nicht einfach vom Tisch wischen konnte, man suchte den Zusammenhalt in Vereinen, um den Bezug zur Heimat nicht vollständig zu verlieren. Schwierig auch die Situation, durch Schulabbruch
aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, von der Gesellschaft
ausgeschlossen zu werden, weiß Bürgermeister Stefan Weihrater zu erzählen.

Die geplanten Ausstellungen, mit all den gesammelten und zur Verfügung gestellten Exponaten zu diesen Themen haben das Ziel,
das Bewusstsein zu wecken, aus der Geschichte zu schöpfen und dadurch Neues zu lernen.

Der Auftakt dazu findet im Tiroler Volkskunstmuseum (Innsbruck) vom
22 . April - 6. November 2016 unter dem Titel „Alles fremd - alles Tirol“ statt.
Weiters geplant ist, 2017 alle gesammelten und zusammengetragenen Gegenstände und Geschichten mit dem Fokus auf Arbeitsmigration zu zeigen.

Im Jahr 2018 soll im Museum im Ballhaus eine Ausstellung über die Imster Migrationsgeschichte folgen.

Ebenfalls in diesem Jahr widmet sich eine partizipative Veranstaltungsreihe im Ferdinandeum (Innsbruck), den Themen Migration, Flucht und Zugehörigkeit.

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