BEZIRKSBLÄTTER im Interview mit Ex-Kombinierer und Olympiasieger Mario Stecher

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IMST (ps). Der vierfache Olympia-Medaillengewinner Mario Stecher mit den BEZIRKSBLÄTTERN im Interview.
BEZIRKSBLÄTTER:
Mario du bist sechsfacher Olympiateilnehmer mit einer Ausbeute von vier Medaillen. Findest du, dass bei einer Tiroler Olympiade der Funke für Sportbegeisterung auf unsere Kinder überspringen könnte.
Wenn ich da an die unzähligen Rennen denke, die ich als junger Bub im Fernsehen verfolgt und mitgefiebert habe, kann ich mir für unsere Kinder nur eine Olympiade in der Heimat wünschen.
Wie stehst du zu den skandalösen Zuständen bei den Olympischen Spielen in Sotschi und Pyeongchang?
Wenn es bei unserer Bewerbung und eventueller Umsetzung nur annähernd so ablaufen würde, wäre ich ein klarer Gegner. Solche Beispiele schaden dem Image der Spiele und des Sports.
Du betreibst mit deiner Frau Carina im Pitztal ein Apartmenthaus. Bringt Olympia einen touristischen Mehrwert ins Oberland?
Ein großer Uterschied zu den Spielen 1964 und 1976 besteht ja auch darin, dass die Austragungsstätten auf ganz Tirol verteilt sind. Ski Alpin findet in St.Anton statt und die Snowboard und Freestylebewerbe in Kühtai. Natürlich provitiert das gesamte Oberland von den Bildern, die um die Welt gehen würden. Viele Gäste aus Übersee kennen Österreich nicht, aber Innsbruck, wegen Olympia.
Ihr habt zwei Söhne, David (8) und Luis (6). Wieviel Sport betreibt ihr und wie siehst du die geforderte tägliche Turnstunde und die Skitage in der Schule?

Wir sind sehr gerne in der Natur unterwegs und unsere Buben sind begeisterte Sportler, wie viele Kinder in ihrem Alter. Die tägliche Turnstunde und die Schul-Skitage sind Anreize, doch ich glaube die Vorbildwirkung der Eltern ist ungemein wichtig.
Ist Carina als Langläufer oder Mario als Skiläufer besser?

(lacht) Da werde ich zugeben müssen, dass ich ein schlechter Skifahrer bin. Die Jungs fordern mich oft auf, die Mama vorfahren zu lassen. Dafür lernen sie von mir Langlaufen, wo ich dann das Kommando habe.
Du hast bereits zweimal am Ötztal Radmarathon teilgenommen, startest du eine zweite Karriere als Radprofi?

Nein, für einen Radprofi bin ich wirklich nicht gut genug. Das Radfahren war immer eine fixe Trainingseinheit. Für den berüchtigten "Ötztaler" hatte ich nie Zeit, da war immer Rennvorbereitung. Seit meiner Pensionierung 2015 habe ich diese Tortour zweimal mitgemacht, aber jetzt ist Schluß für mich.
Hast du noch Kontakt zu früheren Kollegen Christoph Bieler oder Felix Gottwald?

Ja natürlich, den Bieles treff ich öfter im Winter, weil er als Trainer arbeitet und ich als ORF-Experte, nebei war er mein Trauzeuge. Mit Felix ist es aufgrund der Entfernung eher schwer, jeder hat seinen Alltag und Familie, naja wie das halt so ist...die Wochen vergehen. Du warst mit 16 der jüngste Holmenkollensieger, wieviel Plagerei bedeutet es für junge Leute, sportliche Höchsleistung zu bringen?
Das Skigymnasium in Stams war eine perfekte Vorbereitung und du lernst Teamspirit genauso wie Kampfgeist und Nervenstärke. Um zur Weltspitze zu gehören braucht man aber zusätzlich zu Talent und enormen Trainingsfleiß noch Glück und natürlich das wichtigste Gesundheit.
Zum Schluß noch die Frage nach dem bewegendsten Moment deines Lebens?
Ganz klar, das waren die Geburten meiner Söhne. Wenn man sein eigenes Kind im Arm halten darf, empfindet man das größte Glück auf Erden, da geht nicht einmal Olympia-Gold drüber.

Das Gespräch führte Petra Schöpf.

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