Gottfried Helnwein verhüllt Ringturm als Mahnmal gegen Krieg
Ab Mitte Juni wird Gottfried Helnweins Mahnmal "I saw this" am Ringturm zu sehen sein. Vier bis sechs Wochen dauert es, um die Netzbahnen aufzuhängen.
INNERE STADT. Am Donaukanal steht ein blondes Mädchen mit einem Maschinengewehr in der Hand. Was in der Realität nie geschehen soll, wird als Mahnmal ab Juni auf dem Ringturm installiert – auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern. Der Wiener Künstler Gottfried Helnwein verhüllt den Ringturm mit einem flammenden Appell gegen Gewalt, Terror und Angst.
"Wir haben uns im Jubiläumsjahr 2018 ganz bewusst für einen bedeutenden heimischen Künstler entschieden. Gottfried Helnwein ist einer der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer Kunst unseres Landes", sagt Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender der Wiener Städtischen, die das Kunstprojekt initiiert hat. Auf der Konzernzentrale will man zeigen, was viele verdrängen: Jeden Tag seien Krieg, Gewalt und Terror in vielen Teilen der Welt grausame Realität.
"I saw this" am Donaukanal
Das Mädchen mit dem Maschinengewehr vorne, eine Manga-Figur vor einer brennenden Stadt hinten: So wird der Ringturm ab Juni aussehen. "I saw this" ist der Name von Helnweins Projekt. Der Künstler sieht darin eine bildliche Anklage gegen Terror und Krieg. „Durch die Kunst verliert der Tod seine Macht. Die Unentrinnbarkeit des Schreckens wird durch die Ästhetik transzendiert und relativiert", sagt Gottfried Helnwein.
Über Gottfried Helnwein
Hier geht es zur offiziellen Webseite des Künstlers. Gottfried Helnwein wurde 1948 in Wien geboren. Einem breiten Publikum wurde er durch seine hyperrealistischen Bilder von verwundeten und bandagierten Kindern bekannt. In seinem Oeuvre setzt er sich vorwiegend mit den Sujets Gewalt, Verletzung, Tod und Schmerz auseinander. Häufig übernimmt Helnwein Stilmittel aus der Popkultur, verfremdet sie und fügt sie in einen gänzlich anderen Kontext ein.
Seine Engagements mit Andy Warhol, den Rolling Stones, Rammstein und Schockrocker Marilyn Manson sind legendär. Darüber hinaus hat er Bühnenbilder für zahlreiche Theater- und Opernaufführungen gestaltet. Seit 2016 ist Helnwein als Wachsfigur im Wiener Madame Tussauds zu sehen. Im selben Jahr schenkte er der Albertina sieben seiner Werke.
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