Florianigasse: Baubeginn für Radweg im Frühjahr 2018
Nachdem eine Unstimmigkeit über eine Ampelanlage das Projekt noch einmal ins Wanken gebracht hatte, steht nun fest: Die Stadt Wien lässt die Ampeln stehen, der Bezirk will bald mit dem Bau beginnen.
JOSEFSTADT. Radfahren gegen die Einbahn in der Florianigasse – das schien schon längere Zeit fix. Das Bezirksparlament hatte sich bereits im März dafür ausgesprochen, im April folgte dann die Antwort der zuständigen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne), wonach der Abschnitt künftig in das Hauptradnetz aufgenommen wird. Diese Zusage war für den Bezirk auch insofern erfreulich, als dadurch die Stadt auch für die Kosten des Radwegs aufkommt.
Nun gab es zwischenzeitlich Unruhe rund um das Projekt: Vonseiten der Stadt wurde angedacht, im Rahmen der Umsetzung des Radwegs die Ampelanlagen auf Höhe der Lange Gasse bzw. Lederergasse zu entfernen. Das stieß allerdings auf Widerstand im Bezirk: "Gemeinsam mit der Polizei wurde gegen die Entfernung der Ampel Einspruch erhoben", sagt Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP). Sie warte derzeit auf eine offizielle Information aus dem Büro von Stadträtin Vassilakou.
Ampelanlagen bleiben
Auf bz-Nachfrage heißt es dort, dass der formale Prozess noch im Gange und deshalb noch keine offizielle Information an den Bezirk ergangen sei – es werde aber sicher "im Sinne des Einspruchs" entschieden. Das heißt im Klartext: Die Ampelanlagen bleiben und der Radweg kann kommen. Die Ampelanlagen zu entfernen, hätte nicht zuletzt deshalb verwundert, weil sich in unmittelbarer Umgebung der Kreuzungen zwei Volksschulen befinden.
"Eine Demontage gefährdet die Sicherheit von fast 500 Schülerinnen und Schülern der unmittelbar an die Florianigasse angrenzenden Volksschulen in der Lange Gasse und der Piaristengasse", so die Bezirksvorsteherin. Und: Der Bezirk habe im vergangenen Jahr rund 186.000 Euro in zusätzliche Fußgängerampeln an der Kreuzung Florianigasse/Lederergasse investiert – diese jetzt abzubauen, wäre auch finanzieller Humbug gewesen, erklärt Mickel-Göttfert.
Baubeginn: Frühjahr 2018
Ein konkretes Datum für den Baubeginn, steht noch nicht fest. Geht es nach der Bezirksvorsteherin, auf jeden Fall im Frühjahr 2018. Nicht zuletzt deshalb, weil mit dem Ausbau der U2 in den nächsten Jahren noch eine weitere Großbaustelle auf die Josefstadt zukommt. Eines steht jedenfalls schon fest: Der Radweg wird bei den Anrainern auf Wohlwollen stoßen, denn die Josefstädterinnen und Josefstädter sind die "bravsten" Radfahrer Wiens: Sie legen rund 15 Prozent ihrer Wege mit dem Rad zurück – und damit das Doppelte des Wiener Durchschnitts. Kein Wunder, ist die Josefstadt auch der kleinste Bezirk, in dem sich das Rad wirklich auszahlt.
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