Schmerzen in der Wachstumsphase: sportliche Kinder häufiger von Knieproblemen betroffen

Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Landes-Krankenhaus Kirchdorf. | Foto: gespag
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KIRCHDORF. Gerade sehr aktive Kinder klagen dabei jedoch immer wieder über Schmerzen am vorderen Schienbein oder am Knie. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Wachstumsalters. Hinter Morbus Osgood-Schlatter, besser bekannt als „Schlatterknie“ verbirgt sich ein Überlastungsschaden, der auch durch trainingsbedingte Überlastung hervorgerufen werden kann.

In der Wachstumsphase und Pubertät ist der kindliche Körper einer Reihe von Veränderungen unterworfen. Knochen wachsen häufig schneller als Sehnen und Muskeln und hormonelle Veränderungen können zudem zu einer Schwächung am knöchernen Vorsprung des Schienbeins führen. „Aufgrund dessen kommt es gerade bei jüngeren Patient/innen zu entzündungsähnlichen Veränderungen am Ansatz der Kniescheibensehne und des vorderen Schienbeins“, erklärt Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Landes-Krankenhaus Kirchdorf. In einigen Fällen ist es auch möglich, dass aufgrund der Verknöcherungsstörung kleine Knochenstücke am Ansatz der Sehne den Anschluss an den Schienbeinknochen verlieren und einen anhaltenden Reiz auf das umliegende Gewebe ausüben. Die Kinder klagen ohne ersichtlichen Grund über Knieschmerzen, Druckempfindlichkeit, Schwellungen und gestraffte Muskeln an der Vorder- oder Rückseite des Oberschenkels. Übermäßiges Sporttraining – etwa durch häufiges Treppensteigen – oder manchmal auch nur oft wiederholter Druck auf den Ansatz der Patellarsehne (Kniescheibensehne) kann zu dieser Verknöcherungsstörung führen.

Therapie und Behandlung

„Wird bei den Kindern oder Jugendlichen eine Morbus Osgood-Schlatter-Erkrankung
diagnostiziert, so konzentriert sich die Therapie in erster Linie auf Schmerzlinderung und eine Verringerung der Belastung“, so Oberarzt Martin Petschl, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. „Hinkt das Kind oder hat es anhaltende Schmerzen ist natürlich eine Reduktion der sportlichen Betätigung anzuraten. Das kann in schweren Fällen auch über einen Zeitraum von mehreren Monaten erforderlich sein“, ergänzt der Orthopäde. Ebenfalls hilfreich sind entzündungshemmende und abschwellende Salben, Kühlung, Physiotherapie und das regelmäßige Dehnen der Muskeln an der Vorder- und Rückseite des Oberschenkels, nur selten muss man das Kind auch vom Turnunterricht befreien.

Keine Angst vor sportlicher Leistung

Vor einer übertriebenen Vorsicht rät der Experte den Eltern allerdings ab: „Eine Morbus
Schlatter-Erkrankung ist kein Grund, dem Kind langfristig die Freude am Sport zu untersagen. Sobald die Entzündung ausgeheilt ist, kann der Muskelaufbau und das Training wie gewohnt fortgesetzt werden.“ Auch wenn das Schlatterknie den betroffenen Kindern in dieser bestimmten Lebensphase zu schaffen macht, ist damit zu rechnen, dass die Beschwerden nach einigen Jahren zur Gänze verschwinden. Wenn das Kind den jugendlichen Wachstumsschub beendet und die Strukturen der Wachstumsfuge verknöchert sind, können Knie und Schienbein wieder ohne Beeinträchtigung belastet werden.

Primar Vinzenz Auersperg, Leiter der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Landes-Krankenhaus Kirchdorf. | Foto: gespag
Martin Petschl, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. | Foto: gespag
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