Umweltaktivitäten: Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran

Seit 25 Jahren ist Schlierbach eine Klimabündnisgemeinde.
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  • hochgeladen von Martina Weymayer

BEZIRK (wey). Ganz egal, wohin man schaut: Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind in den Gemeinden des Bezirks ein großes Thema. Am Energiesparen kommt keine mehr vorbei. So haben viele ihre Straßenbeleuchtung schon auf LED-Lampen umgerüstet. In Kremsmünster war es bereits 2013 soweit, Roßleithen stellte zwischen 2012 und 2017 um. In Schlierbach werden die Lampen nach und nach ausgetauscht. Hier geht es nicht nur um Einsparungen bei den Stromkosten und Senken des Wartungsaufwand, sondern etwa auch um das Eindämmen der so genannten "Lichtverschmutzung".

Photovoltaikanlagen auf dem Dach von Schulen, Kindergärten, Gemeindeämtern und anderen öffentlichen Gebäuden sind ebenfalls schon gang und gäbe. Allein die "Bürgerenergie Traunviertler Alpenvorland" betreibt knapp 25 Anlagen in der Region. „Uns ist wichtig, die nächste Generation für die Möglichkeiten erneuerbarer Energie zu sensibilisieren", sagt dazu Roßleithens Bürgermeisterin Gabriele Dittersdorfer.

Aktion "Hui statt pfui"

Fix dabei sind viele bei der Flurreinigungsaktion "Hui statt pfui" des Bezirksabfallverbandes. Die Roßleithner säubern seit 2011 zusätzlich ihre Bachufer. 85 volle Müllsäcke und 600 Kilo Alteisen haben sie seither gesammelt. „Ich bin vom unentgeltlichen Engagement unserer Gemeindebürger beindruckt", freut sich Roßleithens Bürgermeisterin Gabriele Dittersdorfer. "Bei unserer erstmaligen Bachuferaktion waren gerade mal vier Personen. Bereits nach zwei Jahren unterstützte uns der Verein Zwäx. Von Jahr zu Jahr sind immer mehr Eltern mit ihren Kindern bei dieser Umweltaktion im Interesse der Allgemeinheit mit dabei. Somit wird die nächste Generation für eine saubere Umwelt sensibilisiert“, so die Bürgermeisterin Gabi Dittersdorfer.

In Kremsmünster findet am 24. März 2018 zum zwölften Mal die Aktion "Clean is in, sauber ist super" statt, an der sich unter anderem mehr als 700 Schüler beteiligen und die Straßen und Wege in der Marktgemeinde auf Vordermann bringen. Der Stiftsort ist in Sachen Klimaschutz ohnehin ein "Musterschüler". Die Liste an erfolgreich umgesetzten Projekten ist lang. So gibt es seit 2014 die "essbare Gemeinde". 2017 wurde die Regionalwährung "Zeitscheine" eingeführt, auch der Klimalehrpfad wurde im vergangenen Jahr eröffnet. Kremsmünster möchte bis zum Jahr 2040 die Energie für die Haushalte, die Landwirtschaft und das Gewerbe aus eigenen Ressourcen bereitstellen. Im EGEM-Projekt 2010 wurden der derzeitige Energiebedarf, die Einsparpotenziale und die Möglichkeiten zur Energieerzeugung festgestellt. Zehn Energie-Strategie-Grundsätze wurden dazu erarbeitet. Darin ist beispielsweise festgehalten, dass alte Gebäude nach heutigem Stand der Technik möglichst gut und mit vertretbaren Materialien isoliert werden müssen und Neubauten mindestens Niedrigstenergiestandard entsprechen sollen. Niedergeschrieben wurde etwa auch das Bemühen, das Konsumverhalten – insbesondere bei der Ernährung - in nahversorgte, nachhaltige Bahnen zu lenken.

Veranstaltungen in Kremsmünster

"Grias eich die Radln 7" am 23. März, von 14 - 17 Uhr. Zum Frühjahrsstart gibt es wieder eine Radveranstaltung im Rahmen des Bauernmarktes mit gratis Radservice, Radtauschmarkt (gebrauchte Räder abgeben oder kaufen), heuer werden für den Sozialfonds die alten Fundräder verkauft, Kinderspielplatz, uvm.

Am 20. Juli, ab 14 Uhr, gibt es im Rahmen des Ferienpasses die Veranstaltung "Was(s)erleben" vom Umweltforum Kremsmünster (UFO).


Schlierbach: seit 25 Jahren Klimabündnisgemeinde


Die Gemeinde Schlierbach ist seit25 Jahren Klimabündnisgemeinde und setzt sich seither immer wieder mit den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes auseinander. "Besonders in der Raumordnung und Widmungspolitik kann viel zu einem schonenden Umgang mit Grund und Boden beigetragen werden", erklärt Bürgermeisterin Katharina Seebacher. "Wir versuchen mit dem heutigen Wissensstand über den Klimawandel und den Flächen- und Energieverbrauch bei der Siedlungsentwicklung Impulse zu setzen, indem wir zentralgelegene Flächen widmen, die Grundstücksgrößen reduzieren, verdichtete Bebauung neben dem Einfamilienhausbau zu etablieren und mit Vorgaben für energiesparende Bauweise und einer Leerverrohrung für den nachträglichen Einbau von Solar- oder PVanlagen zu nachhaltiger Energienutzung anregen." Ein neueres Thema ist Hangwassermanagement bei Widmungen und Siedlungserweiterungen. Hier soll das Oberflächenwasseraufkommen bei Starkregenereignissen, wie sie in den letzten Jahren vorgekommen sind, in der Entwicklung von Siedlungen Berücksichtigung finden, um Schäden bei solchen Ereignissen vorzubeugen.

Der Schlierbacher EGEM-Arbeitskreis initiiert Projekte wie die Mitfahrbörse "flinc", die als "modernes, registriertes Autostoppen" bezeichnet werden kann, um Autostrecken zu reduzieren und Fahrgemeinschaften zu stärken. Angeboten wird auch die Möglichkeit des E-carsharings. Eine E-Tankstelle wird dafür noch installiert.

Erfolgsmodell Bauernmarkt:
Ein Projekt, welches sich in seiner Langlebigkeit auszeichnet, ist der Schlierbacher Bauernmarkt. Seit 30 Jahren vermarkten Landwirte ihre Produkte hier mit großem Erfolg. Der Bauernmarkt ist ein wesentlicher Beitrag zur Erhaltung einer kleinstrukturierten Landwirtschaft und für viele Betriebe eine wichtige Grundlage um einen Vollerwerb am bäuerlichen Betrieb abzusichern. Er fördert die regionalen Wirtschaftskreisläufe und steigert das Bewusstsein für regionales Einkaufen.

Umweltfreundliche Mobilität

Die Gemeinde Grünburg setzt auf die Erhaltung des Radweges und damit auf umweltfreundliche Mobilität. "Ganz besonders im Frühling und Herbst fahren viele mit dem Zug von Steyr nach Grünburg und weiter mit dem Rad nach Klaus zum Stausee. Es erspart ihnen das Auto als Anreisemittel und ist Freizeitbeschäftigung, die noch dazu gesund ist", schildert Amtsleiterin Elisabeth Rohrauer. "Im Sommer werden Sandbänke zum Baden und Chillen genutzt – auch mit dem Rad, anders sind diese nicht zu erreichen. Das erspart wieder das Zufahren mit Autos." Ein periodisch stattfindender Radwandertag macht auf das Thema aufmerksam. Am 3. Juni 2018 wird das 25-jährige Bestehen des Steyrtalradwegs gefeiert.

Fotos: Gem. Kremsmünster, Gem. Schlierbach, Gem. Roßleithen

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