14 Kleingärten in Klagenfurter Wasserschutzgebiet werden aufgelassen
Weil eine Kleingartenanlage nahe Viktring das Klagenfurter Trinkwasser gefährdet, muss sie aufgelassen werden.
KLAGENFURT, STRASCHITZ. Vorerst 14 Pächter betrifft die Auflassung einer Kleingartenanlage in Straschitz nahe der Klagenfurter Rosentaler Straße Richtung Viktring. Der Grund: Deren ungeklärte Abwässer bedrohen das Grundwasser der Brunnenanlage Straschitz II, laut Stadtwerke eine der wichtigsten Wasserförderungsanlagen Klagenfurts. Nach einem Lokalaugenschein der Umweltabteilung des Landes Kärnten im vergangenen Herbst wird von der Behörde nun die Auflassung der Kleingartenanlage vorgeschrieben, die bis 2021 erfolgen soll.
Als erste Sofortmaßnahmen wird mit 1. April auf den betroffenen Grundstücken die Trinkwasserversorgung eingestellt sowie die Senkgruben entleert und gereinigt.
Keine akute Verunreinigung
Die betroffenen Grundstücke der Kleingärntner sind im Besitz der Stadtwerke Klagenfurt. Vorstand Clemens Aigner erläutert: "Vorweg das Wichtigste: Es besteht keine akute Verunreinigung Wassers." Im Lauf der Jahre habe sich aber die Situation in den Kleingärten kumuliert; viele Pächter hätten zwecks Verschönerung ihrer Gärten einiges ausgebaut und erweitert. "Von Raum-Anbauten, WCs bis zum Pool ist über Jahrzehnte hier einiges gewachsen", so Aigner. Das entspreche aber nicht den gesetzlichen Grundlagen. Laut dem STW-Vorstand entspricht die aktuelle Vor-Ort-Situation weder den Bestimmungen des Wasserschutzrechtes noch den Vorschreibungen im Pachtvertrag. "Die Grundstücke liegen in der Kernzone des Wasserschutzgebietes, was auch in den Pachtverträgen klar zum Ausdruck kommt", so Aigner.
Da man für das hohe Gut Wasser und die Wasserversorgung verantwortlich sei, hätte man nun handeln müssen. "Gleichzeitig wollen wir aber die Pächter unterstützen", so Aigner.
STW und Stadt bemühen sich um Ersatzgrundstücke
Die Stadtwerke bemühen sich deshalb gemeinsam mit der Stadt Klagenfurt, für die betroffenen Pächter adäquate Ersatzgrundstücke zu finden. "Es ist eine schwierige Situation, da sich hier 14 Familien über Jahre etwas aufgebaut haben", so Aigner. Die STW bieten zudem eine Übernahme der Kosten für die Entleerung und Reinigung der Senkgruben an.
Die Grundstücksgrößen reichen von 400 bis weit über 1.000 Quadratmeter. Die günstigen Pachtverträge (rund 13 Cent pro Monat und Quadratmeter) werden gekündigt und sollen spätestens im Jahr 2021 endgültig auslaufen. Danach soll auf den Grundstücken nichts Neues entstehen. Aigner schmunzelnd: "Wir werden den Rasen mähen und das Landschaftsbild pflegen."
Betroffen von der Schließung könnten laut den Stadtwerken noch drei weitere angrenzende Anlagen sein, die jedoch im Besitz der ÖBB sind.
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