In Welzenegg letzte Grünflächen sichern
Stadtteile im Fokus: Welzenegg ist ein stark bebauter Stadtteil. Das Neuner-Areal gilt als „Schatz“, der sinnvoll genutzt werden soll.
WELZENEGG (vep). Stadtnah mit hervorragender Busanbindung, Schulen und noch dazu fast den gesamten Handels-Branchenmix der Völkermarkter Straße vor der Haustür: Mit dieser Infrastruktr ist es kein Wunder, dass im Stadtteil Welzenegg der Bedarf an neuen Wohnungen sehr hoch ist. SPÖ-Stadtteilvorsitzender Franz Petritz erläutert: „Welzenegg ist ein dicht besiedelter, nach wie vor wachsender Stadtteil.“ Vor allem ab der Welzenegger Straße Richtung Innenstadt sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Wohnungen entstanden. „Gerade deshalb ist die Frage der Verkehrssicherheit in Zukunft dort besonders wichtig, inklusive der optimalen Streckenführung des Busses für einen sicheren Schulweg“, mahnt Petritz.
Grünflächen sichern
Durch den Bauboom genauso wichtig sei es nun laut Petritz für die Stadt, die verbliebenen Grünflächen zu sichern. Dieser Meinung ist auch ÖVP-Sektionschef Karl Voitischek und ergänzt: „Die Grünflächen müssen nicht nur gesichert, sondern auch erweitert werden. Es gibt noch Flächen im Besitz von Landwirten. Diese gilt es bei einem Verkauf gegenüber Dritten zu sichern, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“
Die zuständige FPÖ-Gemeinderätin Ulrike Herzig befürchtet, dass es mit der Verbauung so weiter geht wie bisher. „Wir müssen hier die Grünflächen erhalten und weitere Parks schaffen. Ich weiß, dass man in der Bauplanung genau anders herum denkt, aber mir persönlich wäre der Bau höherer Gebäude lieber, weil dann mehr Platz für Grünflächen bleibt.“
Neuer Euro-Spar im Bau
Rund um diesen neu entstandenen Teil Welzeneggs auf Höhe der Wurzelgasse und der Welzenegger Straße könnte laut Petritz auch ein Ort der Begegnung entstehen: „Der alte Spar wird ja durch den Neubau des Euro-Spars aufgelassen. An dieser Stelle könnte man einen Ort der Begegnung schaffen.“
Große Chance: Neuner-Areal
Grüne-Gemeinderat Elias Molitschnig sieht sich in seiner Forderung eines Gestaltungsbeirates für ganz Klagenfurt bestätigt, wenn er sich die Entwicklung in Welzenegg ansieht, denn diese wäre hier seit Jahrzehnten nicht durchdacht: „Welzenegg ist eine Ansammlung von Wohn- und Schlafstädten, ohne Gemeindezentrum, ohne Begegnungsorte. Die Freizeit verbringt man woanders.“ Große Chancen ortet Molitschnig auf dem Areal der ehemaligen Neuner-Lederfabrik. „Dieses riesige, 6 ha große Areal hatte früher eine enorme Bedeutung für den Stadtteil. Mit einer identitätsstiftenden Nachnutzung könnte es wie damals wieder ein wieder Dreh- und Angelpunkt werden.“
Neuner-Konzept im Herbst
Die Chancen dafür stehen vielleicht gut, denn laut Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz sei man bestrebt, dieses Areal nicht ausschließlich für Wohnbauten zu nutzen: „Es soll ein Mix aus Wohnen, Gewerbe und vor allem Grünflächen werden. Es soll durchlässig sein und Räume geschaffen werden für Fußgänger, Radfahrer; also kurz, die Öffentlichkeit.“ Im Herbst solle eine Ausschreibung für ein Nutzungskonzept erfolgen. „Das Budget dafür ist bereits reserviert“, so Mathiaschitz.
Zuvor Altlastensanierung
Vor jeglicher Nachnutzung steht aber noch die 12 Millionen Euro teure Altlastensanierung an, die zu 80% vom Bund und zu 20% vom Eigentümer finanziert werden. Alles ist auf Schiene, man rechne damit, dass der nötige Bundesförderungsvertrag für die Sanierung in drei bis vier Wochen auf dem Tisch liegt. Auch abhängig vom Eigentümer solle die Sanierung jedoch spätestens 2018 starten. Rund zwei Jahre wird es dauern, das Areal von allen Altlasten der Fabrik zu befreien.
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