Nachhaltige Bank mit Kärntner Beteiligung

Genossenschafter Ernest Schmid und Initiatorin Ingun Kluppenegger im Fachl, das auch Regionalbüro der Bank für Gemeinwohl ist | Foto: KK
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KLAGENFURT, VILLACH (vep). Könnten Sie sich vorstellen, Eigentümer einer Online-Bank zu sein? Das ist für jene möglich, die mit mindestens 200 Euro die Genossenschaft für Gemeinwohl unterstützen. Diese unabhängige Genossenschaft setzt sich seit 2014 zum Ziel, die erste ethische Alternativbank Österreichs zu gründen. Ethikbanken gibt es bereits, doch bei der Bank für Gemeinwohl (BfG) entstehen ethische Finanzdienstleistungen erstmals aus der Mitte der Gesellschaft. Sprich: Jeder Bürger kann Miteigentümer werden und Entscheidungen mittreffen. Werte wie Transparenz, Mitbestimmung und Verantwortung stehen im Mittelpunkt des Handelns. Also das Gemeinwohl, nicht der Gewinn.

Kärntner Initiatorin

Treibende Kraft der ersten Stunde ist die Villacherin Ingun Kluppenegger, die in Klagenfurt und Villach unter anderem das "Fachl" betreibt – wo auch Regionalbüros der BfG sind. "Ich zähle mit zu den österreichweiten Projektinitiatoren. Wir wollen mit der Bank für Gemeinwohl zeigen, dass das Finanzsystem auch anders funktionieren kann. Wir brauchen einen korrekten Umgang mit Geld. Geld soll nicht länger ein Mittel allein zur Gewinn-Maximierung sein. Wir möchten Geld zu einem Mittel des Gemeinwohls machen."
Das erklärte Ziel: Die Gründung einer Bank zur Förderung und Finanzierung von ethisch, sozial und ökologisch ausgerichteten Unternehmen und Projekten. Kluppenegger: "Die Bank wird nur Projekte unterstützen, die nachhaltig und umweltbewusst sind. Wir wollen den Fußabdruck 1 hinterlassen." Kreditansuchen werden also auch auf ethische Auswirkungen überprüft, mit einer sogenannten Gemeinwohlprüfung. "Entschieden wird aus dem Kollektiv heraus, jeder kann das online mitverfolgen", sagt Kluppenegger. Dabei gilt: Wer sich nicht beteiligt, stimmt dem Ergebnis zu. "Alles ist auf dem Prinzip der Soziokratie aufgebaut, es gibt auch klare Abstimmungsregeln." Die BfG unterliege genauso dem Bankengesetz, wie alle anderen.

2018 soll Bank durchstarten

5.760 Mitglieder zählt die Genossenschaft aktuell. Sie bringen bereits ein Kapital von rund 4,1 Millionen Euro ein. "Ab vier Millionen Euro kann ein Antrag bei der FMA gestellt werden. Das haben wir jetzt gemacht und warten nun bis Dezeber auf die Rückmeldung", so Kluppenegger, die Bundeslandsprecherin der BfG ist. Nach der Bewilligung dauert es etwa acht Monate, bis die BfG als Zahlungsinstitut etabliert ist. Dann soll auch das erste Gemeinwohlkonto angeboten werden – für Private und Unternehmen, mit Sozialbeitrag, Bankomat- und Kreditkarte.

Klagenfurter Crowdfunding

Crowdfunding für gemeinwohl-orientierte Projekte werden bereits jetzt von der BfG abgewickelt. Der Klagenfurter Verein "Best of the Rest" nutzt es aktuell. Obfrau Elke Oberhauser erklärt: "Für eine neue Lüftung nach gesetzlichen Standards brauchen wir 14.000 Euro. Wir haben uns bewusst für das Crowdfunding bei der BfG entschieden, weil eine geniale Idee dahintersteht und da auch tolle Menschen mitagieren." Sobald es möglich ist, will Oberhauser bei der BfG auch das Vereinskonto eröffnen.
In Kärnten gibt es derzeit 135 Genossenschafter, die 76.700 Euro gezeichnet haben. "Hier ist durchaus noch Entwicklungspotenzial", so Kluppenegger. Österreichweit hat die BfG auch einige prominente Unterstützer: Unternehmer wie Toni Innauer, Roboert Rogner, Chocolatier Josef Zotter, Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann, Kabarettist Thomas Maurer oder Winzer Leo Hillinger. Kluppenegger: "Jeder kann mitunterstützen, dass Geld wieder dem Allgemeinwohl dient, eine ordentliche Geldverteilung und keine Ausbeutung der Welt mehr stattfindet. Die Zeit erfordert es. Mit Ansätzen wie diesem haben wir zumindest noch eine kleine Chance, etwas zu ändern."

Genossenschafter Ernest Schmid und Initiatorin Ingun Kluppenegger im Fachl, das auch Regionalbüro der Bank für Gemeinwohl ist | Foto: KK
Best of the Rest:Elke u. Bernhard Oberhauser nutzen die BfG | Foto: Pichler
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