Massiver Anstieg bei Internetkriminalität in der heimischen Wirtschaft

Gehackt: 1,6 Milliarden Schaden verzeichnet Österreichs Wirtschaft jährlich durch kriminelle Internetangriffe. Tendenz steigend. | Foto: Pixabay
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  • Gehackt: 1,6 Milliarden Schaden verzeichnet Österreichs Wirtschaft jährlich durch kriminelle Internetangriffe. Tendenz steigend.
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KLAGENFURT (vep). Geschätzte 5.000 Geschädigte in Kärnten, tatsächliche 1,6 Mrd. Euro Schaden jährlich in Österreich: Die Internetkriminalität gegenüber Betrieben nimmt rasant zu. Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß hat bei einer Veranstaltung der Wirtschaftskammer (WK) bereits im Jänner diese alarmierende Zahlen präsentiert. Allein im Vorjahr sei die Zahl der Anzeigen um fast ein Drittel gestiegen, auch weiterhin werde ein Anstieg von etwa 30 % pro Jahr prognostiziert.

Am häufigsten Troyaner
Über E-Mails, Downloads, aber auch Website gelangen am häufigsten Troyaner in das System der Betriebe. "Sie verschlüsseln es, dann kommt die Erpresser-Forderung. Man soll zahlen, um sein System wieder nutzen zu können. Das geschieht schon völlig automatisiert", informiert der WK-Spartenobmann für IT, Martin Zandonella. Größere Betriebe würden ganz gezielt oft über Monate nach Schwachstellen durchsucht. "Auch in der Kommunikation untereinander. Dann kommt plötzlich die Anweisung der Managerin an die Finanzabteilung, eine Rechnung zu zahlen, obwohl es diese nie gab", warnt Zandonella.

Jeden kann es treffen
Gefeit ist kein Unternehmen, vom kleinen Beherberger bis zum großen Industriebetrieb nicht. Zandonella: "Die Troyaner suchen gezielt nach Sicherheitslücken. Und die kann jeder haben." Vor allem, weil heute nahezu alles digital ist, sei das gefährlich. "Betriebe können oft tagelang nicht arbeiten, noch dazu sind Firmen- und Kundendaten weg", sagt Zandonella. Die sind am Markt etwas wert – auch die vom kleinen Nagelstudio. Und: Nahezu alles wird heute digital gesteuert. "Beim Hotel kann passieren, dass nicht einmal mehr die Türen aufgehen."
Deshalb sei es so wichtig, sich zu schützen. "Die Betroffenheit zu diesem Thema wird immer höher", informiert WK-Präsident Jürgen Mandl. Bei einer Blitzumfrage der steirischen WK unter knapp 500 Betrieben hätten 96 % Cybercrime-Gefahr als sehr wichtig und wichtig eingestuft.

Klagenfurter Betriebe schützen sich und ihre Daten

Auch Klagenfurts Unternehmer rüsten sich quer durch die Branchen vor der neuen Gefahr. Wie der Klagenfurter Werbe-Profi Volkmar Fussi: "Bei uns geht es in erster Linie um Datensicherung. Dafür haben wir entsprechende Backupsysteme." Natürlich hat er auch Sicherheitsvorkehrungen gegen Internetangriffe getroffen. Fussi: "Bei uns geht es darum, unser geistiges Eigentum zu schützen."

Klagenfurter Unternehmer schon Opfer von Attacken

René Battistutti, Chef von Energetica Industries in Viktring, ist vor allem die Mitarbeiter-Schulung wichtig: "Die beste Internet-Security, die wir natürlich haben, hilft nicht, wenn nicht alle Mitarbeiter für die Gefahren sensibilisiert werden." Und er weiß, wovon er spricht: "Ein Restrisiko bleibt immer. Wir hatten schon Angriffe, die für zwei Tage die IT des Betriebes lahmgelegt haben. Damit muss man heute leider lernen, zu leben."

Neue Soforthilfe der Wirtschaftskammer

Die Wirtschaftskammer Kärnten präsentierte vergangene Woche ihre neue, für Unternehmen kostenlose, Cyber-Security-Hotline. Unter der Nummer 0800 888 133 IT-Experten kostenlos mit Rat und Tat zur Seite. Für Hilfe darüber hinaus sorgt ein ebenfalls neu eingerichteter Bereitschaftsdienst von IT-Security-Experten der ExpertsGroup. Getragen und finanziert wird dieses Pilotprojekt gemeinsam von den Wirtschaftskammern Kärnten, Steiermark, Burgenland, Oberösterreich, Vorarlberg und Tirol sowie von der Wirtschaftskammer Österreich.

Zur Sache: Das 1x1 zum Schutz vor Cybercrime

Firewall und Virenschutz sind heute Standard.
Die laufende Wartung der Systeme ist immens wichtig. Alle paar Stunden sollte dies heute geschehen.
Veraltete Software öffnet Hackern Tür und Tor! Wo keine Updates mehr eingespielt werden, bestehen große Schwachstellen.
Backupsysteme: Sie sind die Lebensversicherungjedes Unternehmens. Im Fall eines Angriffs sind die Daten nicht verloren.
Notfallplan machen: Auch wenn man glaubt zu wissen, was im Fall des Falles zu tun ist – es eine Ausnahmesituation. Deshalb: Schritt-für-Schritt-Plan erstellen.
Niemals tun: Bei einem Angriff den Computer am Netz lassen und nach Hilfe googeln. Solange das System online ist, kann es weiteren Schaden nehmen.

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