Auf Reliquiensuche in der Stadtgemeinde

Huber zeigt die zwei Reliquienmonstranzen im Stift.
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  • Huber zeigt die zwei Reliquienmonstranzen im Stift.
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KLOSTERNEUBURG (mp). In der neuen Ausstellung auf der Schallaburg sind sie die Hauptdarsteller. Kunstvolle Reliquien aus dem oströmischen Reich. Auch in der Stadtgemeinde gibt es Splitter des Kreuzes Christi oder Knochen von Heiligen.

Reliquien im Stift

"Die Schädelreliquie des Heilige Leopold Stift Klosterneuburg ist natürlich mit Abstand das Wichtigeste in Klosterneuburg. Aber es gab auch schon Reliquien, bevor er heilig gesprochen wurde. In zwei aufwendig gestalteten Reliquienmonstranzen im Stift befinden sich ein Holzsplitter aus dem Kreuz Jesu und ein Dorn von der Dornenkrone", erklärt Wolfgang Huber, Kurator der Kunstsammlungen des Stift Klosterneuburg. 2012 wurde bei einer Renovierung der kleinen Kuppel des Barocktraktes zudem eine Reliquie des heiligen Donatus, dem Schutzpatron gegen Blitzschlag - quasi "als 'heiliger Blitzableiter' platziert, scherzt Huber - gefunden. "Heutzutage können die Menschen aber gar nichts mehr mit Reliquien anfangen - sie haben eher einen Gruselfaktor. Früher waren Reliquien das Wertvollste, das eine Kirche besitzen konnte", so Huber und ergänzt, "Die Menschen schauen sich die Monstranzen an und denken nicht viel über das nach, was sich darin befindet. Das sind aber eigentlich nur die Verpackungen. In unserer aufgeklärten, sekularisierten Zeit wird immer die Frage gestellt, ob der Kreuzsplitter und der Dorn echt sind. Früher wurde daran nicht gezweifelt - natürlich sind die echt."

Überbleibsel Leopolds

"Beim Heiligen Leopold ist das ein bisschen was anderes - er hat eine wichtige Bedeutung für Niederösterreich und Klosterneuburg", meint der Kunstsammlungs-Kurator. "Aber auch die Prozession, bei der die Schädelreliquie mitgetragen wird, ist nur noch der Rest einer viel größeren Prozession", meint er. Davon, dass zumindest die Reliquien des Heiligen Leopold immer noch bedeutungsvoll für die Bevölkerung sind, ist auch Barbara Weiss des Stadtarchiv Klosterneuburg überzeugt und verweist auf die Feierlichkeiten in seinen Ehren. "Da steht die Obere Stadt für eine Woche still", meint sie. Auch als Inspration dienen solche Reliquien immer noch, wie ein Artikel des Amtsblatt, den Weiss aus dem Fundus des Stadtarchiv ausgrub, zeigt. Er berichtet von einer 2012 vom Klosterneuburger Künstler Thomas Kosma gefertigten Skulptur, einer Nachbildung der Schädelreliquie, die seit April 2015 im Rathaus bewundert werden kann.

Altarreliquien St. Martin

Etwa auch in der Pfarre St. Martin befinden sich in den Seitenaltären und dem Hauptaltar Altarreliquien und eine Kreuzreliquie in einer Monstranz. "Im Eggendorfer Altar befinden sich ein Reliquienschrein mit der Heiligen Celestina und der Heiligen Felicitas, weiters gehört zu diesem Altar ein Reliquienschrein mit der Nachbildung der 'Schmerzhaften Muttergottes von Maria Taferl'", weiß Maria-Anna Pohle der Pfarrkanzlei der Pfarre St. Martin. 

Vorrat an Splittern

"Ein Altar kann nur geweiht werden, wenn eine Reliquie drinsteckt", erklärt Huber. "Der historische Grund dafür ist, dass Kirchen und Altäre oft über Gräbern von Märtyrern errichtet wurden, dies aber nicht immer möglich war. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Reliquien mit Partikeln verschiedener Heiliger", heißt es seitens der Diözese St. Pölten. Solche Partikel werden auch vom Stift vom Gebein des Heiligen Leopold vergeben. "Dafür existiert in der Prälatur ein Vorrat an Splittern. Da dieser Vorrat erschöpft war, wurde vor einigen Jahren der Schrein feierlich geöffnet", erzählt Huber.

Huber zeigt die zwei Reliquienmonstranzen im Stift.
Die Schädelreliquie des Heiligen Leopold. | Foto: Stift Klosterneuburg

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