Die Musikschule Klosterneuburg weckt historische Instrumente aus dem Dornröschenschlaf
Dank einer Schenkung ist die Musikschule Klosterneuburg die erste Österreichs, die über einen eigenen Bestand originaler historischer Instrumente verfügt. Reinhold Gabriel schenkte sie der Stadtgemeinde für die J. G. Albrechtsberger Musikschule. Nun wurden sie offiziell überreicht – und zu diesem Anlass im Stadtmuseum auch zum Klingen gebracht.
KLOSTERNEUBURG (pa). Ein Arpeggione aus dem 19. Jahrhundert, ein Hammerflügel um 1835 oder ein Violoncello von 1727 sind nur ein paar der ebenso wertvollen wie seltenen Stücke aus der Sammlung. Reinhold Gabriel trat letztes Jahr mit dem Wunsch an die Stadtgemeinde Klosterneuburg heran, seine Sammlung alter Musikinstrumente zu schenken – jedoch war es ihm ein großes Anliegen, dass die Instrumente auch bespielt werden. Diese Bitte wurde schon bei der Übergabe gerne erfüllt. Der Sammler selbst sorgte mit Musikschullehrern beim Festakt im Stadtmuseum für
ein Konzerterlebnis der besonderen Art.
Altes und Neues
„Dank der Schenkung sind wir in der Lage, eine hochwertig ausgestattete Abteilung Alte Musik gründen zukönnen“, so Direktorin Ariadne Basili-Canetti über die Pläne für die Sammlung. Dies veranlasste Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager zu der augenzwinkernden Bemerkung, dass der Wunsch nach etwas Altem auf dem Schulsektor Seltenheitswert habe, da sonst immer nach neuester technische Ausstattung gestrebt werde.
„In Niederösterreich wäre eine Abteilung Alte Musik ein Novum“, ist auch Georg Riedl, Lehrender für Klarinette, Kammermusik und Bläserquintett an der Musikschule Klosterneuburg, angesichts der Sammlung Gabriel euphorisch. „Klosterneuburg ist jedenfalls die erste Musikschule Österreichs mit eigenem Bestand originaler historischer Musikinstrumente.“
Einmalige Sammlung
Die einmalige Sammlung wird durch die Schenkung wieder aktiv in die Welt des Musizierens integriert, darunter wertvolle Zeugen wie das Arpeggione, ein seltenes historisches Instrument aus dem 19. Jahrhundert, das bereits Glanzstück der Ausstellung „Objekte der Erinnerung“ im Stadtmuseum war, sowie Blas- und Streichinstrumente. Zum Einstand erklangen eine Viola von 1739, ein Violoncello von 1727, eine Violine um 1750, Klarinetten von ca. 1790 und 1793 sowie ein Hammerflügel um 1835.
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