Aus dem Bahnhofs-WC befreit
Flüchtlinge halfen Vierjähriger in verzwickter Situation
STOCKERAU. Zuerst großer Schock, dann riesige Freude. Besser könnte man nicht beschreiben, was Elisabeth Kirchmair und ihrer vierjährigen Tochter erst kürzlich am Stockerauer Bahnhof passiert ist.
"Wir wollten einen Ausflug nach Wien machen. Kurz, bevor der Zug kam, musste meine kleine Tochter dringend auf die Toilette", erzählt Kirchmair. Also, runter vom Bahnsteig, durch die Unterführung, wieder hinauf und ab auf’s Bahnhof-WC. "Die Toiletten haben ein altes Münzeinwurfsystem und entweder hat meine Tochter von innen die Türe verriegelt oder sie ist beim Schließen durch das alte System von selbst verfiegelt worden", rätselt Kirchmair noch heute. Wie auch immer, die Vierjährige saß auf der Toilette fest, die Mutter konnte sie nicht befreien. Auch ein vorbei kommender Busfahrer konnte nicht helfen.
Dann kam Hilfe
Zwei junge Flüchtlingsburschen kamen vorbei. "Ich bat sie um Hilfe und obwohl wir uns kaum miteinander verständigen konnten, haben sie offenbar meine missliche Lage erkannt", erzählt Kirchmair. So kletterte einer der Burschen von der Nachbar-Kabine zur Vierjährigen hinein und konnte von innen die Türe öffnen.
"Wir raffen alle schnell unsere Sachen zusammen, rannten zum Zug und kamen dann zu fünft, völlig außer Atem, sogar noch rechtzeitig zur Abfahrt", erinnert sich Elisabeth Kirchmair und fügt hinzu: "Ich wollte diese Geschichte unbedingt erzählen und auch den beiden Burschen noch einmal meinen herzlichsten Dank ausrichten."
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