Behindertenhilfe braucht mehr Platz
Dem Platzmangel in Stockerau wird jetzt der Kampf angesagt
STOCKERAU. Mit dem Abriss des zu klein gewordenen Stockerauer Gebäudes und einem Neubau an derselben Stelle will der Vorstand der Behindertenhilfe den dringenden Bedarf an neuen Wohneinheiten decken.
Auf einer verbauten Fläche von rund 650 m2 soll ein Wohnhaus für Vollzeit-Betreuung mit optimal ausgestatteten Sozialräumen, mit Grünflächen und einer neuen Werkstatt entstehen. Derzeit sind in Stockerau 19 Personen untergebracht, mit dem Neubau werden es um zehn Wohneinheiten mehr sein, wofür es bereits acht Voranmeldungen gibt.
Baustein-Aktion
Die geschätzten Kosten des Neubaus belaufen sich, nach Aussage von Direktor Johannes Hofer, auf rund 1,4 Millionen Euro. „Davon erhoffen wir vom Land eine Unterstützung mit rund 400.000 Euro. Der Rest stammt aus Eigenmitteln und Rücklagen, die wir durch großzügige Spenden, Einnahmen der Aktion Essen auf Rädern und sparsames Wirtschaften bilden konnten.“
Um die finanziellen Hürden leichter überwinden zu können, plant die Behindertenhilfe demnächst eine „Baustein-Aktion" in der Hoffnung auf Unterstützung von wohlgesinnten Spendern.
Möglicher Baubeginn 2018
Der Plan für den Neubau liegt jetzt bei den zuständigen Stellen der Landesregierung in der Warteschleife für die Finanzierung. Landtagsabgeordneter Hermann Haller sieht dem positiv entgegen. „Die Behindertenhilfe leistet vorzügliche Arbeit. Ich bin schwer dafür, dass das Projekt umgesetzt wird und habe bereits beim Land dafür interveniert. 2018 könnte die Finanzierung gesichert sein und mit dem Bau begonnen werden.“
Notwendig: 168 neue Wohnplätze bis 2025
Die Behindertenhilfe Bezirk Korneuburg betreut derzeit in Stockerau, Oberrohrbach und Langenzersdorf 137 Personen mit besonderen Bedürfnissen. Nach einem aktuellen Bedarfsplan der Landesregierung sind bis 2025 allein im Weinviertel mit seinen fünf Hilfsorganisationen 168 neue Wohnplätze erforderlich. Als Gründe dafür nennt Hofer steigende Anmeldungen von Schulabgängern und Personen über 65 Jahre.
Quelle: NÖ Wirtschaftspressedienst
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