Der Kampf um die Sonderschulen hat begonnen

Peter König, NÖAAB-Bezirksobmann, spricht sich klar für den Erhalt der Sonderschulen aus.
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  • hochgeladen von Sandra Schütz

BEZIRK KORNEUBURG. Der gemeinsame Unterricht aller Kinder – also auch jener mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen – soll bis 2020 die bisherige Sonderschule ersetzen. Doch dagegen formiert sich Widerstand. Im Bezirk Korneuburg ist die Zukunft von zwei Sonderschulen – in Korneuburg und Stockerau – ungewiss.

Es wäre ein "Verbrechen"

"Ab einem gewissen Grad der Einschränkung brauchen wird die Sonderschulen, weil das Regelschulwerk hier an seine Grenzen stößt", ist NÖAAB-Bezirksobmann Peter König, selber Pädagoge, überzeugt. Sonderschulen abzuschaffen käme für ihn einem "Verbrechen am Kind" gleich. "Was nützt es einem Kind mit zerebraler Entwicklungsstörung, wenn es sich mit quadratischen Funktionen beschäftigt. Wichtiger wäre hier doch vielmehr das vermitteln jener Fähigkeiten, die das Kind später einmal zu einem selbstständigen Leben benötigt."

Vieles würde verloren gehen

"Nehmen wir zum Beispiel die Sonderschule in Korneuburg. Das ist ein wunderbares Zentrum, in dem sogar Ergo- und Physiotherapie angeboten werden. Im Regelschulwerk wäre das einfach unmöglich", ist König überzeugt. Zum einen würden nicht nur finanzielle Mittel und entsprechende Räumlichkeiten fehlen – in Korneuburg gibt es sogar ein kleines Schwimmbecken für entsprechende Therapien, den Pädagogen in der Regelschule würde es dann auch an der entsprechenden Ausbildung fehlen. "Was die Sonderschullehrerinnen und -lehrer drauf haben, ist einfach unglaublich. Die Ausbildung hat man bereits zurückgeschraubt. Schließt man jetzt die Sonderschulen, dann geht da ein wahrer Schatz an Erfahrungen verloren."

Das große Problem

Schon jetzt hätten, so die Erfahrung Königs, Volksschullehrer mit einen großen Bandbreite an Kindern zu tun. "Der Lehrer ist allein in einer Klasse mit Kindern. Der eine kann schon seinen Namen schreiben, der andere hat sogar noch Schwierigkeiten mit dem Sprechen. Wenn dann noch zusätzlich Kinder mit massiven Entwicklungsverzögerungen dazukommen, haben wir zwar die Inklusion, aber ist diese wirklich zum Nutzen der Kinder?"
In einer Sonderschule, wo Zeit und Raum für gezielte Therapie und Förderung ist, werden die Kinder darauf vorbereitet, später ein eigenständiges Leben zu führen. "Das ist ein langfristiger Dienst an der Gesellschaft. Zudem schaffen die meisten Kinder, die in die Sonderschule gehen, einen vollwertigen Pflichtschulabschluss. Ob das auch ohne diese gezielte Förderung möglich wäre, wage ich zu bezweifeln."

Zur Sache: In NÖ gibt es 79 Sonderschulen mit 464 Klassen, die von rund 2.900 Schülerinnen und Schülern besucht werden. Etwa 5,6 Prozent der Kinder in NÖ haben sonderpädagogischen Förderbedarf. 52 Prozent von ihnen besuchen – inklusiv – eine Regelschule, 48 Prozent gehen in Allgemeine Sonderschulen.

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