Kärntens Frauen im Bundesländer-Vergleich am wenigsten autofrei unterwegs
Laut dem österreichischen Verkehrsclub braucht es wegen der zunehmenden Teilzeitarbeit häufigere öffentliche Verkehrsverbindungen und bessere Radinfrastruktur.
Im Bundesländer-Vergleich sind Kärntens Frauen am wenigsten autofrei unterwegs. Das zeigt eine aktuelle Analyse vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), auf Basis von Daten des Verkehrsministeriums. Frauen in Kärnten sind bei 24 Prozent ihrer Alltagswege autofrei unterwegs. In Vorarlberg ist der Anteil mit 50 Prozent doppelt so hoch. Fast jede zweite Autofahrt ist kürzer als fünf Kilometer.
Die Kärntner Frauen legen 52 Prozent ihrer Alltagswege im Auto zurück. Die Burgenländerinnen auf 46 Prozent der Strecken und die Oberösterreicherinnen auf 45 Prozent der Wege. "Das Angebot an Öffentlichen Verkehr, die Frage wie fußgänger- und radfahrfreundlich die Verkehrsplanung im Ort ist, wie gut die Nahversorgung und die Siedlungsstruktur sind. All diese Faktoren beeinflussen das Mobilitätsverhalten", so VCÖ-Experte Markus Gansterer über die Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Autoabhängigkeit verringern
Laut dem VCÖ sind in Kärnten verstärkt Maßnahmen nötig, um die teure Autoabhängigkeit zu verringern und die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl zu erhöhen. Gerade für Frauen seien häufigere Bahn- und Busverbindungen außerhalb der klassischen Pendlerzeiten wichtig. Rund 85 Prozent der rund 70.000 Teilzeitjobs entfallen auf Frauen. Laut VCÖ sollen die regionalen Zentren mit dem Öffentlichen Verkehr gut erreichbar sein..
Männer fahren zu 65 Prozent
Jede fünfte Autofahrt der Kärntnerinnen ist kürzer als zweieinhalb Kilometer. Laut VCÖ wird einer großer Teil der Hol- und Bringdienste von Frauen erledigt. Mit einer guten Rad-Infrastruktur könnten zumindest ältere Kinder selbständiger mobil sein. Im Österreich-Vergleich ist der Anteil der autofreien Mobilität der Kärntnerinnen niedrig. Jedoch ist er höher als jener der Kärntner Männer. Die legen nur 21 Prozent der Alltagswege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Öffentlichen Verkehr zurück und 65 Prozent hinter dem Autolenkrad.
Autofreie Mobilität
(Anteil Wege, die zu Fuß, mit Fahrrad oder Öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden)
Wienerinnen: 68 Prozent
Vorarlbergerinnen: 50 Prozent
Salzburgerinnen: 42 Prozent
Tirolerinnen: 40 Prozent
Niederösterreicherinnen: 35 Prozent
Steirerinnen: 34 Prozent
Oberösterreicherinnen: 32 Prozent
Burgenländerinnen: 31 Prozent
Kärntnerinnen: 24 Prozent
Autofrei zurückgelegte Wege
Zu Fuß: Frauen 14 Prozent - Männer 12 Prozent
Öffentlicher Verkehr: Frauen 6 Prozent - Männer 5 Prozent
Fahrrad: Frauen 4 Prozent - Männer 4 Prozent
Pkw mitfahrend: Frauen 23 Prozent - Männer 13 Prozent
Pkw lenkend: Frauen 52 Prozent - Männer 65 Prozent
Kurze Autofahrten
(Anteil Autofahrten von Frauen und Männern nach Längeklassen)
Kürzer als 1 Kilometer: Frauen 8 Prozent - Männer 5 Prozent
1 bis 2,5 Kilometer: Frauen 11 Prozent - Männer 8 Prozent
2,5 bis 5 Kilometer: Frauen 26 Prozent - Männer 23 Prozent
5 bis 10 Kilometer: Frauen 23 Prozent - Männer 20 Prozent
10 bis 20 Kilometer: Frauen 17 Prozent - Männer 17 Prozent
20 bis 50 Kilometer: Frauen 12 Prozent - Männer 17 Prozent
Über 50 Kilometer: Frauen 2 Prozent - Männer 9 Prozent
Quelle: bmvit, VCÖ 2018
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.