Kommentar: Erwin Pröll – ein "Elder Statesman" für Niederösterreich
Zum Abtritt von Erwin Pröll: Wie auch immer man zum längstdienenden Landeshauptmann Niederösterreichs stehen mag – man kann auf alle Fälle vom Ende einer Ära sprechen.
Es ist so weit. Nun ist die Amtsübergabe von Erwin Pröll zu Johanna Mikl-Leitner amtlich. Wie auch immer man zu Erwin Pröll stehen mag - man kann auf alle Fälle vom Ende einer Ära sprechen.
In Prölls 25-jähriger Amtszeit hat sich das größte Bundesland gewandelt wie keine andere Region in Europa. Vom Niemandsland zu einer Boom-Region im Herzen des Kontinents. Natürlich hat der Fall des Eisernen Vorhanges diese Entwicklung auch beschleunigt. Aber man musste dieses „Mondfenster der Geschichte" - (c) Erwin Pröll - auch nutzen.
Prölls Netzwerk wird dem Land auch weiterhin nützlich sein
Viele Regionen am ehemaligen Grenzwall konnten das nicht annähernd so gut. Und da hat unser Land dem scheidenden Landeshauptmann viel zu verdanken. Er hat die Chance erkannt, die Gesellschaft geöffnet und Infrastruktur und Wirtschaft modernisiert. Wer denkt, dass Erwin Pröll sich nun in den Ruhestand versetzt hat und in Radlbrunn Rosen züchtet, der irrt. Erwin Pröll wird weiterhin sein Netzwerk und seine Erfahrung ehrenamtlich in den Dienst des Landes stellen.
Sei es in der Kulturregion Niederösterreich, als diplomatischer Fürsprecher der Regionen in der EU oder als "Elder Statesman", der gesellschaftspolitische Kampagnen trägt. Seine Ankündigung, ein ORF-Volksbegehren mitzutragen, ist durchaus ernst zu nehmen. Diese Rolle, auch zu unangenehmen Fragen klar und deutlich - auch aneckend - Stellung zu nehmen, fehlt nicht nur dem Land sondern auch der Republik. Eine Aufgabe, die als "Zivilist" leichter zu bewerkstelligen ist als aus der Hofburg, wo die verschwurbelnde Sprache der Diplomatie gesprochen wird. Wir dürfen gespannt sein.
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