Umwelt: Schon viel ist geschafft
Können wirtschaftliche Interessen und Umweltschutz überhaupt harmonisch einhergehen? Das hat die BezirksRundschau bei den Landesräten Michael Strugl (Wirtschaft, ÖVP) und Rudi Anschober (Umwelt, Grüne) erfragt. "Eine Verschärfung österreichischer Vorschriften gegenüber EU-Regelungen – das Golden Plating – ist abzulehnen", so Strugl. Man befinde sich in einem internationalen Wettbewerb. "Umweltschutz darf Entwicklungsmöglichkeiten nicht durch ausufernde Schutzmaßnahmen verhindern." Er verweist etwa auf das Wasserschongebiet Scharlinz, das selbst aus Expertensicht nicht in der ausgewiesenen Größe erforderlich sei.
"Genug in Straße investiert"
Einen anderen Blickwinkel hat Anschober: "Ja, es braucht manchmal auch Entscheidungen rein zugunsten der Umwelt. Wir schaffen jetzt die Bedingungen für unsere nächsten Generationen." Anschober spricht sich nach wie vor gegen den Linzer Westring aus: "Es wurde genug in Straßenbau investiert, jetzt braucht es eine Öffi-Offensive." Westring-Befürworter Strugl hingegen ärgert sich über die Bauverzögerungen wegen der vielen Einsprüche.
Viele Erfolge verzeichnet
Kritik vom Umwelt-Landesrat gibt es für die hohen Stickstoffdioxidwerte, verursacht durch den Verkehr. Es würden hohe Strafen von der EU drohen. Strugl hingegen: "Das sollte sich in drei bis fünf Jahren auch ohne zusätzliche Maßnahmen allein durch die Erneuerung der Fahrzeuge lösen." Die beiden Politiker finden dann aber auch wieder versöhnliche Worte, immerhin gibt es viele Erfolge: Die Luft- und Wasserreinhaltung haben sich erheblich verbessert, ebenso ist in der Abfallwirtschaft viel passiert. Zwei Drittel des Haushaltsmülls werden wiederverwertet. Bei der Gentechnik hat OÖ die EU von unten verändert und es geschafft, seine Felder gentechnikfrei zu halten. Dazu kommen hohe Investitionen der Betriebe im Bereich Umweltschutz – OÖs Unternehmen sind internationale Vorreiter.
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