BETT 2017: „Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht“

Die BETT ist nach eigenen Angaben die größte Messe für Bildungsspezifische Elektronik.
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  • hochgeladen von Ingo Till

ENGLAND/OÖ. Die Digitalisierung erfasst immer mehr Bereiche des täglichen Lebens, so auch die Bildung, ferner den Unterricht an den Schulen. Wie die Zukunft in diesem Bereich aussehen könnte, schaute sich Landeshauptmann-Stellvertreter und Bildungslandesrat Thomas Stelzer auf der „British Educational Training and Technology Show“ (BETT) in London an. Mit von der Partie war auch der oö. Bildungsdirektor Hermann Felbermayr. „Wir wissen nicht, wo die Reise hingeht", meinte er, allerdings bezog er das auf die mannigfaltigen Möglichkeiten, die es auf der Messe zu bestaunen gab. Die „schöne neue Welt" birgt aber auch Gefahren – Stichwort Datenschutz.

„Die andere Seite des Geschäfts“

Die staatliche Datenkrake lebt in Großbritanniens Schulen und Universitäten wie die Made im Speck – das zeigten Besuche in der weltberühmten Universitätsstadt Oxford und an einer Highschool in London. EDV-Systeme, die den Lernalltag der Schüler und Studenten genau dokumentieren, sind dort bereits Realität. Datensammlung durch den Staat sei eine Sache, wenn es aber um die Einbindung großer Konzerne in den Bildungsbereich geht, sei Vorsicht geboten, erklärt Stelzer, denn fragwürdig sei dabei, „was die andere Seite des Geschäfts ist“. Wenn digitalisierte Daten über Oberösterreichs Schüler gesammelt werden würden, dann müsse deren Verbleib im Land sichergestellt sein, so Stelzer weiter. Keinesfalls würde man es erlauben, dass Konzerne wie Apple im Gegenzug zur Ausstattung unserer Klassenzimmer die Rechte an den gesammelten Daten erhalten würden. Die Tech-Gadgets der Aussteller faszinierten trotz aller Bedenken: „Geschichte lernen bekommt eine neue Dimension“, meinte Stelzer, selbst in Googles virtuelle Realität eintauchend. Mit „Expeditions“ können Lehrer und Schüler gemeinsame Exkursionen an entfernte Orte durchführen – die zugehörige Papp-VR-Brille kostet nur ein paar Euro. Sehr offen für den digitalisierten Unterricht zeigte sich auch Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group – sie ist in letzter Instanz zuständig für die Einführung neuer Unterrichtsmaterialien.

Programmieren für alle

Teil der Digitalisierung im Bildungssystem soll auch sein, ein Grundverständnis für computerisierte Vorgänge zu vermitteln. Zumindest einige Grundlagen im Programmieren seien dafür unabdinglich, so sind sich Experten einig. In Großbritanniens Schulen gibt es ein eigenes Fach dafür, bei uns wird das „Coding“ vorerst im Informatikunterricht stattfinden. Um praktische Anwendungen greifbarer zu machen wurde das „MicroBit“ entwickelt. Die kleine Platine bringt einige Sensoren und Anschlüsse mit und kann mittels einfacher Programmiersprachen zu komplexen Aktionen gebracht werden. Der Clou dabei ist allerdings Folgendes: Das „MicroBit“ wurde in Großbritannien kostenlos an eine Million Schulkinder verteilt – und das sei auch in Oberösterreich vorstellbar, so Stelzer. Ein Probelauf an ausgewählten Schulen könnte einer flächendeckenden Verteilung an die rund 13.000 Schulanfänger in OÖ vorangehen.

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