TIWAG strafft strikt ihre Kosten

TIWAG-Vorstand DI Erich Entstrasser | Foto: TIWAG
2Bilder

Am 19. Mai findet der langersehnte Spatenstich zur Erweiterung des Kraftwerkes Kirchbichl statt. Ein Meilenstein in der Entwicklung der TIWAG?
Erich Entstrasser:„Im Zuge der Sanierung wird die Anlage erweitert und die Effizienz gesteigert. Wir können dadurch 25 Prozent sauberen und regenerativen Strom zusätzlich erzeugen. Das Projekt ist also ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Tiroler Energieautonomie. Über die gesamte Bauzeit bis Ende 2020 investiert die TIWAG rund 110 Mio. Euro. Das bringt einerseits eine hohe Wertschöpfung für die Region und führt andererseits zu bedeutenden Infrastrukturverbesserungen wie der ökologischen Sanierung der Innschleife.“

Wenn man sich die Bilanz 2016 ansieht – die positiv aber eher bescheiden ausfällt – kann sich das Unternehmen solche Investitionen noch leisten?
„Die TIWAG hat 2016 mit einem Jahresüberschuss von über 70 Mio. Euro bei Umsatzerlösen von 806,7 Mio. Euro abgeschlossen. Das ist zwar ein Rückgang, aber in Anbetracht der schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen immer noch ein gutes Ergebnis. Wir sind überzeugt davon, dass die Zukunft des Unternehmens und die Energiewende in Tirol maßgeblich an der Nutzung und am Ausbau der heimischen erneuerbaren Wasserkraft hängen. Deshalb beurteilen wird diese Investitionen nicht kurzfristig aus der augenblicklich schwierigen Lage am Strommarkt, sondern aus einer langfristigen Perspektive im Hinblick auf die zukünftige Wertschöpfung in Tirol für die nächsten Generationen und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Tirol mit einer gesicherten, nachhaltigen Stromversorgung.“

Welche Maßnahmen sollten mittelfristig die Ertragslage der TIWAG wieder stärken?
„Neben den Bemühungen um eine Vergrößerung unserer Kundenbasis haben wir dazu bereits letztes Jahr ein striktes Kostenstraffungsprogramm aufgesetzt. Das betrifft alle Bereiche. Diese Maßnahmen sowie der enorme Einsatz unserer Mitarbeiter haben dazu geführt, dass wir trotz schwieriger Marktbedingungen ein gutes Ergebnis erreichen konnten, das sogar über dem für 2016 erwarteten Ergebnis lag. Mittelfristig rechnen wir nach Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland im Jahr 2022 wieder mit einem Anstieg der Strompreise. Mit unseren Pumpspeicherkraftwerken als Energiespeicher und zur Sicherung der Netzstabilität sind wir zudem ein wichtiger Partner für die Energiewende.“

Wie sind Sie insgesamt mit der Entwicklung des Unternehmens seit ihrer Vorstandsbestellung im Jänner 2016 zufrieden?
„Die TIWAG behauptet sich in dem schwierigen Marktumfeld gut. Das spricht für das Know-How und Engagement unserer Mitarbeiter und für die klare strategische Ausrichtung: Mit umweltfreundlicher, nachhaltiger Stromerzeugung aus heimischer Wasserkraft und umfangreichen Energieeffizienzmaßnahmen zum Klimaschutz sind und bleiben wir ein verlässlicher Partner vor Ort und sorgen für eine sichere und saubere Strom-, Gas- und Wärmeversorgung in Tirol. Diesen Kurs wollen wir fortsetzen. Ein Schwerpunkt bei den Energieeffizienzmaßnahmen ist der bedarfsgerechte landesweite Ausbau der E-Tankstellen, um die Elektromobilität im Sinne der Energiestrategie des Landes Tirol voranzubringen. Allein heuer möchten wir die Anzahl unserer Ladepunkte verdoppeln.“
Interview: Sieghard Krabichler

TIWAG-Vorstand DI Erich Entstrasser | Foto: TIWAG
Am 19. Mai Spatenstich für das KW Kirchbichl | Foto: TIWAG
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.