Fragen der bz-Leser: Antworten von Bürgermeister Michael Ludwig
Stellen Sie sich vor, Sie dürfen Neo-Stadtchef Michael Ludwig jede Frage stellen, die sie wollen. Dieses Privileg hatten bz-Leser vor wenigen Wochen. Natürlich hat der Bürgermeister auch geantwortet.
WIEN. Es geht etwa um Integration, um die Sicherheit in Floridsdorf oder um die Haltung zu ÖVP und FPÖ. bz-Leser konnten ihre Fragen deponieren. Die bz leitete sie ins Bürgermeisterbüro weiter. Jetzt gibt es die Antworten von Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ).
Was die bz-Leser wissen wollten:
Die Antworten von Michael Ludwig:
• Wohin wird sich Wiens Stadtplanung entwickeln, wird sich unsere Jugend noch Wohnungen in Wien leisten können?
„Bewährtes erhalten, aber neue Ideen zulassen“. Das ist auch angesichts der zukünftigen Entwicklungen unserer Stadt besonders wichtig. Unsere Heimatstadt Wien ist lebenswert, aufstrebend, weltoffen, modern – gleichzeitig aber auch bodenständig und gemütlich. Das soll auch in Zukunft so sein. Wir werden die Leistungen der Stadt in der Daseinsvorsorge –von der Wasser- und Abwasserversorgung über die Müllabfuhr bis hin zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Kunst- und Kulturangebot und dem geförderten Wohnbau – absichern und weiter verbessern. Wir werden all unsere Kräfte dafür verwenden, dass das Leben in unserer Stadt auch für alle Wienerinnen und Wiener erschwinglich und leistbar bleibt. Das betrifft natürlich auch ganz stark das Thema Wohnen. Und gerade hier haben wir als Stadt ein weltweit einzigartiges Angebot geschaffen, das wir auch in Zukunft noch weiter ausbauen. Mit Gemeindewohnungen, dem geförderten Wohnbau, aber auch speziellen Angeboten, wie den Smart-Wohnungen und den JungwienerInnen-Aktionen, stehen insbesondere auch für junge Menschen Angebote zur Verfügung.
• Was wollen Sie zur Verbesserung der Integration machen?
Es ist eines der zentralen Säulen für ein funktionierendes Miteinander und eine funktionierende Stadt. Das Thema Integration beginnt im Kleinen und betrifft unsere gesamte Gesellschaft. Es geht auch um das Miteinander der Generationen, das Miteinander von Männern und Frauen und auch um das Miteinander von Religionen und Kulturen. Der Schlüssel dabei ist der Dialog und die Sprache. Dieses Angebot wollen wir noch weiter forcieren und ausbauen. Gleichzeitig werden wir verstärkt darauf schauen, dass die gemeinsamen Spielregeln unserer Gesellschaft auch von allen eingehalten werden.
• In welche Richtung wird Ihre Politik gehen?
Um es mit einem Wort zu sagen: Zukunftsgerichtet. Wir stehen vor großen Herausforderungen, und auch Chancen. Wir wollen das Potential, das in unserer Stadt steckt, auch nutzen. Nicht nur durch unsere geopolitische Lage. Niemand kann uns daran hindern, Wien zum spannendsten Hotspot Europas zu machen, zum Treffpunkt der Kreativen, zum Pflaster der Talente und zum gefragten Standort zukunftsorientierter Unternehmen, die unserer Jugend Arbeit bieten. Wir wollen unsere Stadt optimistisch weiterentwickeln. Bei allen Veränderungen und allen Herausforderungen müssen wir aber auch darauf schauen, dass die Bevölkerung diese Wege mitgehen kann und mitgehen will. Die Interessen der Wienerinnen und Wiener zu vertreten ist mein größtes Anliegen. Ihnen fühle ich mich verpflichtet und dafür arbeiten wir tagtäglich.
• Was sind Ihre dringendsten und kurzfristigen Ziele für Wien?
Wir arbeiten bereits an einer ganzen Menge von Projekten und Ideen. Von bereits bekannten Vorhaben, wie etwa der neuen Donaubühne oder einer neuen Mehrzweckhalle, deren Umsetzung wir bereits mit Nachdruck verfolgen, bis zur großen Herausforderung der Digitalisierung, die vor allem auch enorme Chancen bietet. Hier gilt es, zu verhindern, dass niemand zurückbleibt. Das wichtigste ist mir aber von Beginn an, draußen bei den Wienerinnen und Wienern zu sein und auch weiterhin das G‘spür für die Sorgen der Bevölkerung und das was sie bewegt, zu haben. Das ist die wichtigste Grundlage für all unsere Entscheidungen.
•Wie sehen Ihre Pläne für Floridsdorf in punkto Sicherheit und Aufwertung des Bezirks für die kommenden Jahre aus?
Floridsdorf ist ein sehr dynamischer und aufstrebender Bezirk. Gemeinsam mit dem äußerst engagierten und von mir sehr geschätzten Bezirksvorsteher Georg Papai konnten wir in den letzten Jahren bereits eine deutliche Aufwertung zahlreicher Grätzel in Angriff nehmen. Denken wir nur an das Gebiet beim Floridsdorfer Spitz. Diesen Weg werden wir gemeinsam, der Bezirk und die Stadt Wien, auch weiterverfolgen. Dazu zählt natürlich auch die Sicherheit. Dafür werden wir in der gesamten Stadt die enge Kooperation mit der Wiener Polizei weiter vertiefen und ausbauen. Wir arbeiten in dem Bereich sehr eng zusammen. Zudem werden auch über bereits laufende Stadterneuerungsprozesse weitere Verbesserungen erreicht.
• Wie ist Ihre Haltung zur ÖVP und zur FPÖ?
Ich vertrete eine klare politische Haltung. Mir geht es darum, die richtigen Entscheidungen für die Wienerinnen und Wiener zu treffen. Unser tägliches Handeln ist danach ausgerichtet. Bei aller politischen und auch inhaltlichen Diskussion ist mir aber die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Fraktionen sehr wichtig. Ich bin keiner, der automatische „Nein“ sagt, wenn ein Vorschlag von einem politischen Mitbewerber kommt. Wir konnten bereits in der Vergangenheit viele Projekte parteiübergreifend auf Schiene bringen.
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