"Das Festival zeigt, was aktuelles Theater kann"

Nikolaus Habjan hat den "Herrn Karl" textlich aktualisiert und auf drei Puppen verteilt. | Foto: Nikolaus Habjan
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Klein, aber fein trifft auf das Last Minute Festival im Theater zu. "Mit vier Veranstaltungen darf man gerade noch Festival sagen. Dennoch ist das Last Minute sehr wichtig für die Stadt. Es bringt hochkarätige Gaststpiele nach Linz", sagt Wilfried Steiner, Leiter der Theater-Sparte im Posthof. Das biennal stattfindende Festival schafft die Verbindung von Ernsthaftigkeit und Humor, Melancholie und Ironie, die große magische Momente im Theater garantiert.

Beislmilieustudie im 20er-Jahre-Look

Den Anfang macht am 6. Oktober "Der Herr Karl". Nikolaus Habjan verteilt Helmut Qualtingers zum Klassiker avancierten Charakter auf drei Figuren. Die Klappmaulpuppen des genialen Wiener Strippenziehers schärfen die Gratwanderung zwischen den Abgründen der Menschen und das eigene Wiedererkennen. Gerade die offensichtliche Künstlichkeit der Figuren erzeugt eine Unmittelbarkeit, die ein Schauspieler aus Fleisch und Blut nur schwer erreicht.

Verse und Rave kollidieren

Mit seiner Jedermann-Performance im diesjährigen Sommer, bei der er kurzfristig für den erkrankten Tobias Moretti einsprang, erlangte Philipp Hochmair "ein Stück österreichische Theaterunsterblichkeit", so Steiner. Am 12. Oktober ist er mit seinem "Schiller Rave" im Posthof zu Gast – ein Teilchenbeschleuniger, in dem Verse und Rave kollidieren. Hochmair verbindet Texte wie den "Erlkönig", die "Glocke" oder die "Bürgschaft" mit elektronischer Musik, gespielt von der "Elektrohand Gottes". Die Idee des Abends ist es, verstaubte Texte als Energiequelle wahrzunehmen.

Ausnahmeschauspielerin trifft Ausnahmeautorin

Ein "bewegendes, behutsames und melancholisches Stück" steht laut Steiner am 20. Oktober auf dem Programm. Die Ausnahmeschauspielerin Petra Gstrein hat Auszüge aus Romanen, Tagebüchern und Briefen von Virginia Woolf zusammengefasst und zeigt so das Leben der berühmten Schriftstellerin. "Gstrein bringt die Form des Biopics auf die Bühne. Es ist fast gespenstisch, wie sehr sie sich in Virginia Woolf verwandelt", sagt Steiner. "Der Fels und die Wellen" heißt das Stück, das beim Last Minute Festival zu sehen ist.

Theaterarbeit mit Ironie

Den Abschluss bildet das aktionstheater ensemble. Es zeigt am 24. Oktober "Immersion. Wir verschwinden". Regie führte Martin Gruber, von dem auch Idee und Konzept stammen. Das Stück widmet sich jenen Zukurzgekommenen, für die Aufmerksamkeit alles bedeutet und die doch in ihrer Einsamkeit verloren gehen. Typisch für das aktionstheater ensemble ist der ironische Blick auf die eigene Theaterarbeit. "Das Stück schwankt zwischen totalem Lachen und totalem Berührt-Sein. Mitlachen und mitdenken sind ausdrücklich erwünscht", sagt der Posthof-Chef.

Karten sind für alle vier Abende noch erhältlich, wobei es bei Nikolaus Habjan und Philipp Hochmair "schon ins Finale geht", so Steiner. Beide spielen im großen Saal. Auch für die zwei Veranstaltungen im mittleren Saal mit Petra Gstrein und dem aktionstheater ensemble sollte man sich rasch Karten sichern, da hier nur wenige Sitzplätze verfügbar sind. Infos und Tickets: posthof.at

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