Linzerin Judith Gattermayr erhält AK-Kunstpreis
Auszeichnung für die Diplomarbeit "Pleasure & Pain" über die Arbeitssituation von Models und It-Girls.
Die Arbeiterkammer vergibt den mit 2.000 dotierten AK-Kunstpreis an Absolventen der Kunstuniversität Linz, die sich bei ihren Diplom- oder Masterarbeiten mit Arbeitswelten auseinandersetzen. Begeistert über die heuer eingereichten Arbeiten: "Diese bestätigen eindrucksvoll unser Anliegen, die künstlerische Beschäftigung mit dem Arbeitsalltag zu honorieren", so AK-Präsident Johann Kalliauer.
Der Preis ging heuer an die 24-jährige Judith Gattermayr. Die Kunstuni-Studentin fasziniert die (Schein-)Welt jener, die sich zwischen vermeintlich Reichen und Schönen bewegen, für deren Catwalk es Geld regnet und die vorgeblich das tun, was ihnen gefällt. Gattermayrs malerische und grafische Dekonstruktion dieser Scheinwelt überzeugte die Jury.
Künstlerischer Blick auf Model-Arbeitswelt
Ihre Bilder zeigen die apathische Leere in den Gesichtern der Models, die sich den Zwängen und Vorgaben der Modeagenturen unterwerfen müssen. Die Wangen der abgebildeten Models sind eingefallen, ihre Augenhöhlen tief, ihr Körper androgyn. Die Leere in ihren Blicken ist die Folge ihres Jobs und des Zwangs ständig unterwegs, präsent und in den „sozialen Medien“ aktiv sein zu müssen, um entsprechend viel Publikum und Erfolg zu erreichen. Der Auftrag zur permanenten Selbstvermarktung löst die scheinbare Romantik des Modellebens ab.
„Die Vergänglichkeit der Schönheit und die mit ihrem Erhalt verbundenen Überschreitungen faszinieren und irritieren mich. Es sind der fast befremdliche Look der Models, ihre Art und Weise, sich in verrenkten Posen vor der Kamera zu inszenieren und mit mürrisch-ernster Miene über den Catwalk zu laufen, die mich in den Bann ziehen“, so die Künstlerin. Für Anfang 2019 ist eine Ausstellung mit Arbeiten der Kunstpreisträgerin im Foyer der Arbeiterkammer in Linz geplant.
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