Linzer Hotspots: Schutzzonen und Alkoholverbot geplant
Eine Einrichtung von Schutz- und Verbotszonen mit begleitenden Sozialmaßnahmen am Hessenpark, am Hinsenkampplatz und beim Kremplhochhaus – darauf einigten sich Polizei und Vertreter des Linzer Stadtsenats bei einem Treffen am Mittwoch. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl hatte zuvor die Stadtpolitik zur Gesprächsrunde geladen. "Einigkeit besteht darüber, dass nur ein maßgeschneidertes Konzept für die bestehenden Hotspots Wirkung zeigen kann“, so Sicherheitsreferent Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FP), der mit der Einigung langjährige FP-Kernforderungen umgesetzt sieht. "Es war immer klar, dass der Hessenplatz kein Gestaltungs-, sondern ein Sicherheitsproblem hat. Endlich wurde das auch von Bürgermeister Luger erkannt", begrüßt VP-Vizebürgermeister Bernhard Baier die geplanten Maßnahmne. Erst am Freitag sprach sich Bürgermeister Klaus Luger (SP) in seiner Rede am Bezirksparteitag für "neue Vorgehensweisen" im Hessenpark oder am Hauptbahnhof aus. Nach dem heutigen Gespräche erklärte Luger: "die gewählte Vorgehensweise entspricht meinem Ansinnen, entgegen den bisherigen Vorschlägen tatsächlich durchsetzbare Regeln beziehungsweise Verbote zu erlassen“.
Alkoholverbot ab Anfang Juni geplant
Die Errichtung von Schutzzonen ist Aufgabe der Polizei. Die Maßnahme soll sich gegen Drogendealer richten, die in Zukunft von den Plätzen weggewiesen werden können. Zusätzlich soll ein geplantes Alkoholverbot und weitere Sozialmaßnahmen die Lage am Hessenpark beruhigen. Nach Ausarbeitung der juristische und organisatorischen Details könnte das Verbot mit Anfang Juni in Kraft treten. Davor ist noch ein Gemeinderatsbeschluss am 24. Mai nötig. Das Land Oberösterreich wird von der Stadt ersucht, die Begleitmaßnahmen für Drogenabhängige und psychisch kranke Menschen zu intensivieren.
"Ausbau von Sozialarbeit fehlt"
"Hier verdrängt man Menschen lediglich von einem Ort zum nächste, ohne ein Problem zu lösen", kritisiert Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) die geplanten Maßnahmen. Der Ausbau von Sozialmaßnahmen vor Ort werde seit Jahren verschlafen. "Die vergangenen Jahre hätten auch dazu genutzt werden können, eine Ersatzfläche zu suchen, wo sich Suchtkranke aufhalten und entsprechend betreut werden können“, hält Schobesberger fest. Auch Martin Forstner, Vorsitzender der SJ Linz bedauert die Vorgehensweise: „Probleme oder Ursachen werden damit nicht im Geringsten gelöst. Wir brauchen eine ganzheitliche Lösung, die unter anderem Streetwork miteinschließt", so Forstner.
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