Was die Politik gegen die Hitze tun könnte

Die Hitze macht vielen Linzern zu schaffen. | Foto: vladischern/Fotolia
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Es kommt nicht oft vor, dass die Stadt Wien von nahezu allen Parteien als Vorbild genannt wird. Im Kampf gegen urbane Hitzeinseln ist das aber der Fall. Wien hat dafür nämlich einen umfassenden Plan entwickelt. Ganz oben stehen die Erhaltung der städtischen Luftzirkulation, städtebauliche Anpassungen und die Erweiterung von Grün- und Freiräumen. Bauliche Maßnahmen wie begrünte Dächer und Fassaden würden laut einer Studie die Zahl der Tage mit über 30 Grad um knapp ein Drittel reduzieren. Man kann also etwas gegen die Hitze unternehmen.

ÖVP und Grüne fordern mehr Engagement

Ob die Stadt Linz genug tut, wird gerade hitzig diskutiert, nachdem entsprechende Gemeinderatsanträge von ÖVP und Grünen durch SPÖ, FPÖ und Neos abgelehnt wurden. Konkret fordert ÖVP-Klubobmann Martin Hajart eine klimasensible Stadtplanung, unter anderem durch eine Entsiegelung von Plätzen, die Beschattung gebäudeferner Flächen und die Schaffung von durchgehenden horizontalen und vertikalen Grünstrukturen durch einzelne Stadtquartiere. "Wir brauchen Gebäude, Häuser und urbane Stadtoasen als Freiräume, die atmen und uns nicht die Luft abschnüren“, so Hajart. Die grüne Klubobfrau Ursula Roschger ärgert sich besonders darüber, dass es zwar einen Fördertopf für Fassadenbegrünung gebe, dieser aber nicht dotiert sei. Zusätzlich spricht sie sich für weiße oder helle Dachflächen aus, die einen Großteil der Sonnenstrahlung reflektieren. "Nur durch konkrete Taten wird es gelingen, die Hitze-Auswirkungen im Stadtgebiet in den Griff zu bekommen", so Roschger. Genau diese Tatkraft vermissen beide Parteien bei Planungsstadtrat Markus Hein.

"Linzer Stadtplanung ist gut gerüstet"

Dieser wehrt sich jedoch entschieden gegen die Vorwürfe. Gegenüber der StadtRundschau verweist Hein darauf, dass wesentliche Teile des „Urban Heat Islands Strategieplanes Wien“ bereits seit vielen Jahren im Grünflächenplan der Stadt Linz enthalten sind. Die konkreten Maßnahmen zur Bauwerks- und Bauplatzbegrünung würden in weiterer Folge mittels Bebauungsplänen durchgesetzt. Deshalb sei die Stadtplanung bereits gut gerüstet. "Im Bereich Stadtgrün und Umwelt wäre aus meiner Sicht mehr Engagement als nur Gemeinderatsanträge, die ein fremdes Ressort betreffen, einzubringen", spielt Hein den Ball wieder zurück an die zuständigen Stadtsenatsmiglieder von ÖVP und Grüne. Im Büro von Bürgermeister Klaus Luger verweist man lediglich auf den neuen Stadtentwicklungsplan, der gerade von Hein erarbeitet wird. In diesem werde laut Hein auch das Thema Hitzeinsel noch gesondert behandelt. Mit einer Fertigstellung ist aber erst in zwei bis drei Jahren zu rechnen.

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