Erfolg
Es ist wie verhext! Wo ist denn nur dieser Text? Lange Zeit habe ich daran geschrieben, von der Suche werde ich getrieben. Morgen sollte ich es lesen, aus mir machen gar besonders Wesen. Die Regale sind schon alle leer, Ach, wenn doch das Haus nicht so groß wär! Ich hoff‘, mein Mann käme bald nach Hause. Da erinnere ich mich an seine Jause! Rufe an und frage ihn nach dem Papier - und hör‘ dort alle lachen, wohl vom Bier. Auch mein Mann lacht mir ins Ohr, ich denke, was geht dort vor? Kichernd...
Entscheidungssache
Ich hör‘ Musik, ich mach‘ auch Sport, ich hab‘ ein Auto und fahr‘ gern fort. Ich gehe aus mit Freunden auch, da entscheide ich – weg vom Rauch! Geh‘ ich in die Disco und treffe Leute, alle meinen, beste Laune hab‘ ich heute. Manche wollen wissen wie das käme, wo ich doch einen Joint nie nähme. Im Berggasthaus trete ich ein zur Rast, bei Tisch man fragt: „Was will der Gast?“ Ich bestell‘ dann Tee und Kuchen, denn im Tiefschnee bin ich nicht zu suchen. Fahr‘ zur Arbeit mit dem Auto auf den Bau,...
Energie sparen
Der Karren schien ganz verfahren, wir alle sollten nun Energie sparen. Zu lange hat man uns gepredigt, ohne Konsum ist die Wirtschaft erledigt. Nun haben alle brav gehandelt, den Haushalt samt Auto umgewandelt. Neue Türen und Fenster fürs Haus, mit Stromfressern macht man Garaus. Auch das Fernsehen bietet seinen Teil, hält nur mehr Schlaftabletten feil. Kühlschränke gibt es nur ohne Licht, ist die Türe zu, sieht man es ja nicht. Bei Autos kommt der Trend zu klein, so passen in die Straßen mehr...
Einmal erproben
Ein musikalisches Genie bin ich nicht, auch sonst bin ich kein großes Licht. Allein mit Arbeit komme ich nicht weiter, der Chef sagt: „Bleib zu Haus, wär gescheiter!“ Und so hab ich den Rat gleich angenommen, sitz zu Haus, doch was soll nun kommen? Die Katze miaut, der Hund jault, der Vogel singt, ich schreib dazu den Text, wie das wohl klingt? Bald erkenn ich mit ziemlichem Bedauern, mein Lied lässt bloß die Welt erschauern. Da kommt durchs Radio ein wilder Lärm und lässt verknüpfen mein...
Ein voller Rucksack
Ein voller Rucksack, was ist darin? Was trägt der Mensch, wo geht es hin? Gar viel hat mancher Mensch zu tragen, auf seinem Weg, so kann man‘s sagen. Ist es vielleicht ein Wandersmann, der den dicken Rucksack tragen kann? Oder geht ein Jäger auf die Pirsch, schaut aus nach Hasen, Reh und Hirsch? Derweilen wir uns in Fragen verkrochen, ist am Rucksack die Schnur gebrochen. Hervor kommt nun des Menschen Leben - was er bekam und was er hat gegeben. ©Josef Lankmayer
Ein Stück Natur
Den Weg entlang, an der Mur, fand ich dies Kleinod der Natur. Zartes Grün und Vogelstimmen, auf Wellen die Enten schwimmen. Der Frühling ist schon gekommen, seien wir der Natur wohl gesonnen! ©Josef Lankmayer
Ein Sinnbild
Es ist Herbstzeit – die Sonne erleuchtet auch die verborgenen Winkel mithilfe der hellen, verfärbten Bäume. Das sonst grau wirkende Gemäuer des stolzen Schlosses zeigt sich von der schönsten Seite. Ein Sinnbild des Lichtes. Ein Maulwurf schaufelt Erde ans Licht, der kleinen Hügel gibt es schon viele. Am Wege kommen mir Kinder entgegen und auch gealterte Zufriedene. Ich sehe in freudige, junge Gesichter - in gütige, grüßende, ein Sinnbild des Lebens. ©Josef Lankmayer
Die Blumenelfe
Ach, ihr lieben Menschenkinder, ihr geht an mir vorbei und seht mich nicht. Dabei grüße ich euch durch die Brise, die Zephyr, der Windmacher, schickt. Meine großen Augen verfolgen euch, doch ihr entdeckt mich nicht. Mein Lächeln möchte euch sagen, ich habe Gefallen an euch, Menschenkinder. Ich bin hier gebunden, ähnlich der Blüten rund um mich, doch mein Leben ist anders. Kinder sprechen noch von mir, der Elfe - von der große Menschen in Büchern erzählen. ©Josef Lankmayer
Das Mauerblümchen
Du lebst zurückgezogen, scheu, zudem, du machst zu wenig aus dir. Du lugst von abseits sichernd hervor, bereit, dich bei Widrigem zurückzuziehen. Und dennoch, du lebst das Leben, vielleicht inniger als die Rosen, als die Chrysanthemen, die Verwöhnten, die im Lichte Stehenden. Du fichst nicht um der Anerkennung willen, bleibst oft unbeachtet in deinem Umfeld. Du lässt die Rosen und Chrysanthemen erblühen – und wenn sie verwelken, bist du da. ©Josef Lankmayer
Das Auge des Baumes
Die Sonne strahlt, es wird schon heiß, ich heb’ den Kopf, wisch’ ab den Schweiß. Da fällt mein Blick auf des Baumes Leib - ich weiß, wovon ich jetzt wohl schreib. Ich seh’ ein Glitzern und ein Funkeln, kommend wie ein Licht aus dem Dunkeln. Es ist, als ob es ein wachsames Auge wär’, das jeden Wanderer fragt: „Wo kommst du her?“ ©Josef Lankmayer
Aufschwung
Die Wirtschaftskrise ist dazu da, dass Konkurrenz nicht mehr so o-la-la. Billig wird nun wieder aufgekauft, wofür man viele Jahre hat gebraucht. Madig machen, schlechte Bilanzen, Sabotage, und unterm Telefon Wanzen. Wer erfolgreich und das für Jahre, entscheidet nicht mehr das Klare. Darum muss der Aufschwung Motto sein, nur nicht hohe Steuern, nein, nein, nein. Doch für alle Leute groß und klein, sollen Einsparungen nötig sein. Darum lasst die Wirtschaftskrise blühen, die Arbeiter und...