Café Drechsler schließt am 25. März
Ab Ende März gibt es eine Kaffeehausinstitution weniger in der Stadt: Das Drechsler in der Linken Wienzeile sperrt zu.
MARIAHILF. Spätnachts noch auf einen Suppentopf oder ein Gulasch ins Drechsler am Naschmarkt? Das geht ab 26. März nicht mehr. Wie der Kurier berichtet, schließt das legendäre Café in der Linken Wienzeile. Am 25. März will Drechsler-Chef Manfred Stallmajer das Lokal zum letzten Mal öffnen. Dann ist Schluss.
Nach elf Jahren sei genug, er wolle sich auf das Hotel konzentrieren, wird Stallmajer im "Kurier" zitiert. Der Gastronom ist auch Direktor des Hotels The Guesthouse Vienna in der Inneren Stadt. Laut Kurier sei das jedoch nicht der einzige Grund: Ursprünglich hätte man ein Konzept angedacht, dass eine 24-Stunden Öffnung an sechs Tagen die Woche vorgesehen hätte. Die Sperrstunden-Regelung hätte diesem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht, so Stallmajer. In anderen Metropolen würde das gehen, aber in Wien gäbe es behördliche Grenzen.
100 Jahre Café Drechsler
Im Drechsler spiegelt sich die Geschichte der vergangenen 100 Jahre. Im Jahr 1918 von Engelbert Drechsler als "An der Wien" eröffnet, wurde das Lokal erst später in "Café Drechsler" umbenannt. Der Sohn des Gründers, Engelbert II., führte das Kaffeehaus von 1928 bis 1957. Ab 1957 übernahm der dritte Drechsler, Engelbert III., das Café, der bis 2005 Eigentümer des Unternehmens blieb. Bekanntheit erlangte das Drechsler, weil es länger offen hatte, als alle anderen Lokale der Stadt. Nachtschwärmer konnten dort um 4 Uhr früh einkehren. Nach 2005 übernahmen Alexander Maculan und Manfred Stallmajer das Café und sanierten es für 700.000 Euro. Es wurde am 15. Februar 2007 unter neuer Führung eröffnet.
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