Ein bunter Informationscocktail für Altmannsdorf
Die Meidlingerin Wilma Lehner-Peterson bietet in ihren Informationsblättern einen Mix aus Kultur, Politik und Privatem.
MEIDLING. Nos Artista Vienensitates literarum Altmannsdorfensis – diesen klingenden Namen tragen die Informationsblätter der Altmannsdorferin Wilma Lehner-Peterson. Tatsächlich befinden sich auf den Blättern, die jeweils aus vier A4-Seiten bestehen, ein buntes Potpourri aus Kunst und Kultur, Politik und persönlichen Erinnerungen und Fotos aus Lehner-Petersons Leben. "Die Informationsblätter mache ich seit 1994. Sie sind ein Cocktail mit Informationen und Bildmaterial", erklärt Lehner-Peterson, die die Blätter mit ihren Skizzen berühmter Persönlichkeiten veredelt. Und Malen und Zeichnen hat die heute 78-Jährige einst an der Akademie der bildenden Künste gelernt. "Von 1958 bis 1962 habe ich die Akademie besucht und mit einer Spachtelarbeit, das den Titel `Hommage an Toulouse-Lautrec´heißt, abgeschlossen. Dieses Bild gewann bei einer Ausstellung in der künstlerischen Volkshochschule den ersten Preis." Auf der Akademie fiel Lehner-Peterson dem Maler und Präsidenten der Wiener Secession Lois Pregartbauer auf, der an der Akademie unterrichtete. Eine enge, lebenslange Freundschaft und große Bewunderung auf beiden Seiten folgte. "Pregartbauer hat mir damals den Rat gegeben, bei meinem gelernten Beruf als Schneiderin als Broterwerb zu bleiben. Die Malerei sei zu hart für eine Frau", erinnert sich Lehner-Peterson, in deren Meidlinger Wohnung noch einige Bilder ihres Mentors die Wände zieren. "Und recht hat er gehabt. Ich habe ja mit Carolus Lehner einen akademischen Maler geheiratet, den die Kritiker hoch lobten, aber verkauft hat er nicht viel."
Auch Pregartbauers Rat, überall zu zeichnen, beherzigt Lehner-Peterson bis heute. "Beim Fernsehen habe ich oft das Gefühl, Zeichnen zu müssen", so die Künstlerin und zieht Portraits von Christoph Leitl – "in der Pressestunde skizziert" –, und Gernot Blümel – "im Dezember bei den 22-Uhr-Nachrichten skizziert" – aus einer Flügelmappe, in der sich ein Stoß Informationsblätter befinden. Viele dieser Politikerskizzen landen auf einem Informationsblatt, wenn es zum Thema der Ausgabe passt. Und diese Themen haben stets einen aktuellen Anlass, wie einst das 20jährige Bürgermeister-Jubiläum von Michael Häupl, der 80. Geburtstag von ÖVP-Politiker Alois Mock oder aktuell Sebastian Kurzs Antritt als Bundeskanzler. "Das letzte Blatt habe ich für den ÖVP-Bezirksparteitag am 3. Juni gemacht", so Lehner-Peterson, die 1980 in die Frauenbewegung der ÖVP eintrat.
Einblicke in Lehner-Petersons Leben
Verteilt werden die Informationsblätter auf den jeweiligen Veranstaltungen und im Freundes- und Bekanntenkreis. Neben Bildern, Skizzen, Zeitungsausschnitten und passenden Zitaten aus der Literatur gibt Lehner-Peterson auch Privates preis. So ist etwa auf dem Blatt für Sebastian Kurz ein Foto ihrer Hochzeitstafel, die in der Meierei am Tivoli, dem Heimatgrätzel von Kurz, stattgefunden hat, abgebildet. Auch die Verbindenheit zum Zweitwohnsitz der Künstlerin Italien ist auf fast jedem Blatt zu finden, wie zum Beispiel ein Blatt über die Reise von Gustav Klimt und Emilie Flöge zur "schönsten Bergstraße der Welt" in Tremosine am Gardasee.
Auch Ideen für ein neues Informationsblatt schwirren gerade in Lehner-Petersons Kopf. " Konkretes gibt es noch nicht zu berichten. Es wird aber ein griechisches Thema werden, da mein erster Mann etwas Griechisches an sich hatte. Sehen Sie, auf diesem Foto sieht er aus wie ein griechischer Gott", lacht die Malerin und präsentiert ein altes schwarz-weiß Foto eines jungen Mannes, der tatsächlich aus einer griechischen Sage entsprungen zu sein scheint. "Wann ich mit der Arbeit beginne, weiß ich noch nicht. Jetzt fahre ich einmal auf Urlaub!"
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.