"Feuerwalze" auf der A1 bei Erlauf: Kleinkind verbrennt in Auto
Samstagmittag endet ein Verkehrsunfall auf der Westautobahn in einer Tragödie: Ein Kind verbrennt in einem Autowrack, alle Hilfsversuche scheitern.
Wenn das Unvorstellbare passiert, sind sie zur Stelle: Mitglieder des Kriseninterventionsteams. Am Wochenende mussten einer verzweifelten Familie, die gerade den Tod ihres achtjährigen Kindes betrauerte, beistehen.
Im speziellen Fall war ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Melk/Ybbs am Einsatzort vertreten, das den Eltern die traurige Nachricht überbrachte und sie bei der Identifizierung der Leiche begleitete.
Einfach nur beistehen
"An einer Unfallstelle geht es hektisch zu. Wir sind diejenigen, die sich Zeit nehmen, unterstützen und beraten", geht es laut Hannes Buxbaum vom Roten Kreuz vor allem darum, den Betroffenen in einer surrealen Situation die Handlungsfähigkeit wiederzugeben. Dafür verfügen die ehrenamtlichen Betreuer über organisatorisches und psychologisches Fachwissen sowie einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden. "Wir sind für die Akutphase zuständig, vermitteln aber auch Fachkräfte für die weitere Betreuung", so Buxbaum.
Helfer verarbeiten mit Peers
Doch auch die Helfer selbst können Einsätze, wie jenen auf der A1, natürlich nicht so einfach verkraften, weshalb es bei Rotem Kreuz und Feuerwehr sogenannte "Peers" gibt. "Das sind Personen, die speziell darauf geschult sind, mit ihren Kollegen solche schlimmen Erlebnisse aufzuarbeiten", erklärt Sonja Kellner vom Roten Kreuz Niederösterreich.
Eine Sekunde, die ein Menschenleben kostet
Es war ein ganz normaler Ausflug: Eine Großmutter war mit ihrem achtjährigen Enkerl unterwegs. Auf der A1 zwischen Pöchlarn und Ybbs, etwa bei Erlauf, passierte dann das Unvorstellbare.
Aus noch unbekannter Ursache dürfte das Auto der Großmutter gegen die Lärmschutzwand geprallt sein. Der Wagen hat sich daraufhin mehrmals überschlagen und blieb schließlich auf dem Dach liegen. Dann begann er zu brennen.
Einige Autofahrer die an die Unfallstelle kamen, versuchten den Brand zu löschen und die beiden Insassen zu befreien. Lediglich die Fahrerin konnte von den Ersthelfern aus dem Auto gezerrt werden. Als die Feuerwehr am Unfallort ankam stand das Auto noch immer im Vollbrand. Augenzeugen sollen von einer "Feuerwalze auf der A1" gesprochen haben, so der ORF NÖ.
Für den achtjährigen Jungen kam jede Hilfe zu spät, er verbrannte im Autowrack. Seine Oma erlitt schwere Brandverletzungen und wurde mit dem Notarzthubschrauber in das AKH Wien gefolgen, ihr Zustand ist kritisch, sie hat großräumige Verbrennungen am ganzen Körper erlitten. Sie dürfte während der gesamten Zeit der Rettungsaktion bei Bewusstsein gewesen sein.
Der Linzer Bub wurde von seinen Eltern bereits identifiziert.
Die A1 blieb nach der Katastrophe rund eineinhalb Stunden gesperrt und wurde erst am Nachmittag wieder vollständig für den Verkehr freigegeben.
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