Nichts für schwache Nerven

Ein echter Champion. Dieter Köfler auf „Askaban 15“ war das Maß aller Dinge: Der Alpenspan-Reiter aus St. Veit feierte den „Grand Slam“ = Vierfacherfolg in der Casino Grand Prix-Serie, überlegener Sieg in der Gesamtwertung. | Foto: ripu
  • Ein echter Champion. Dieter Köfler auf „Askaban 15“ war das Maß aller Dinge: Der Alpenspan-Reiter aus St. Veit feierte den „Grand Slam“ = Vierfacherfolg in der Casino Grand Prix-Serie, überlegener Sieg in der Gesamtwertung.
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ZELTWEG-FARRACH. Auf der Anlage der Familie Kaltenegger und unter tatkräftiger Mithilfe der Mitglieder des Reitclubs sowie der zahlreichen Kameraden der Feuerwehr Farrach war auch das zweite Wochenende anlässlich der Zeltweger Reitsporttage sowohl organisatorisch als auch sportlich ein Renner. Das Organisatoren-Trio Marion Galler, Friedl und Max Kaltenegger durfte sich am Ende über weitere vier erfolgreiche Turniertage freuen. Die Springreiter aus dem Inland, gespickt mit internationalen Gastreitern, präsentierten sich mit ihren Vierbeinern in Bestform. Von Donnerstag bis Sonntag wurden nicht weniger als 32 Bewerbe in den unterschiedlichsten Kategorien ausgetragen. Die Leistungen der Springreiterelite und ihrer Pferde wurden dabei mit einem Preisgeld von rund 38.000 Euro und viel Applaus von den Tribünen belohnt.

340 Pferde im Einsatz

„Fast 200 Reiter waren mit 340 Pferden im Einsatz und haben für 1.100 Starts gesorgt“, bilanzierte Turnierdirektor Max Kaltenegger. Neben den Höhepunkten wie Casino Grand Prix-Finale und Murtaler Springchampionat waren die Augen der Reitsportfans auch auf die Entscheidungen im OEPS Amateur- und U 21-Cup sowie Helden-Nachwuchs-Cup, Alpenspan Nachwuchs-Cup und dem OEPS Präsidium Pony Grand Prix gerichtet.

Applaus für Lokalmatadore

Bejubelt wurden dabei auch die Leistungen der „Lokalmatadore“ Jasmin Pirker, David Kranz und Patrick Pirker.
Im Dauereinsatz war auch der niederländische Parcoursbauer Kris von Gelder, der gemeinsam mit seinen Assistenten Andreas Bamberger und Manfred Lemmerer für faire Bahnen von der Klasse 115 bis 150 Zentimeter sorgte. Renate Schubert, Marita Stuckel und Franz Kager (alle Richter), Rudolf Rainer (Meldestelle) und Sprecher H. C. Saurugg standen ebenfalls rund um die Uhr im Turniereinsatz.
Die Riege der VIP-Tribünenbetreuer führte einmal mehr in bewährter Manier der Vize-Präsident des Farracher Reitclubs, Wolfgang Pirker, an.

„Sportliche Leistungen waren grandios

Tausende Zuschauer erlebten bei freiem Eintritt jedenfalls Springreitsport aller erster Sahne. Turnierdirektor Kaltenegger war nach den anstrengenden Turniertagen happy: „Die sportlichen Leistungen waren grandios, das Zuschauerinteresse wieder enorm. Wir werden vom Tourismusverband und der Stadtgemeinde großzügig unterstützt und sind auch durch die Sponsoren abgesichert. So ist es auch möglich eine derartige Veranstaltung durchzuführen, daher sind wir sehr dankbar. Wir hatten viel Wetterglück und der Überragende aus sportlicher Sicht war natürlich Dieter Köfler auf „Askaban.“ Das wird in den nächsten 100 Jahren nicht mehr vorkommen, dass ein Reiter mit demselben Pferd alle vier Casino Grand Prix-Stationen gewinnt. Wir sind auch sehr glücklich, dass keine schwereren Unfälle passiert sind. Alles in allem war es wieder ein tolles Turnier.“
Nach dieser erfreulichen Bilanz des Veranstalters arbeitet die Familie Kaltenegger bereits wieder an der Planung für die Turniere, die im nächsten Jahr vom 11. bis 14. sowie vom 18. bis 21. Juli ausgetragen werden.

Ein Hundertstel-Krimi

Der krönende Abschluss des Springreitwochenendes auf der Anlage der Familie Kaltenegger war zweifellos das Finale der diesjährigen Casino Grand Prix-Springreitserie. Obwohl mit Dieter Köfler, der alle bisherigen drei Bewerbe für sich entscheiden konnte, der Gesamtsieger bereits feststand, war eine wichtige Frage noch offen: „Schafft es der Alpenspan-Teamreiter aus Kärnten als erster Springreiter in der Geschichte der wichtigsten Springreitserie in Österreich, alle Bewerbe in einer Saison zu gewinnen und als Grand Slam-Sieger in die Geschichte einzugehen?“

„Grand Slam" geholt

Vor mehr als 1.000 begeisterten Zaungästen hat Köfler schlussendlich mit seinem Paradepferd „Askaban“ Nerven wie Stahl gehabt und sich mit einem minimalen Vorsprung von fünf Hundertstel Sekunden nach zwei fehlerfreien Umläufen (Grundparcours, Stechen) den „Grand Slam“ geholt: „Da hat es nicht mehr sehr viel Spielraum gegeben. Fredi Greimel war auch sehr schnell und es wurde wirklich sehr knapp. Dass ich alle vier Bewerbe gewinnen konnte freut mich sehr. Da ist jetzt etwas Schönes aufgeschrieben, dass ich dann, wenn ich älter bin und nicht mehr reite, nachlesen kann.“
Als Lohn für den Siegesritt gab es bei der Siegerehrung nicht nur Standing Ovations, sondern auch 3.200 Euro.

Sentimentale Momente

Dass ausgerechnet Alfred Greimel, dem Köfler vor einem Jahr nach einem schweren Reitunfall das Leben gerettet hat, den historischen Sieg beinahe streitig gemacht hat, ist eine eigene Geschichte und sorgte für sentimentale Momente unter den beiden Freunden. Der Frauenthaler befindet sich aktuell in der Form seines Lebens, wie er auch selbst bestätigt hat, er hat sich mit Rang zwei noch auf Platz drei in der Casino Grand Prix-Gesamtwertung geschoben: „Erst nach dem Aufwachen habe ich entschieden, dass ich erstmals im Casino Grand Prix „Collado“ einsetze. Er war schon in der Qualifikation sehr gut, das war eine reine Bauchentscheidung.“

Die Freude war groß

Greimel äußerte in der Stunde des Erfolges in Anwesenheit seiner Freundin Janine und Tochter Leonie auch sentimentale und demütige Gedanken in Richtung des Siegers, seines Lebensretters: „Ohne Dieter würde ich nicht mehr leben, uns verbindet etwas, was nicht erklärbar ist. Es ist daher nicht normal, dass ich bei meinen letzten zwei Casino Grand Prix-Einsätzen ausgerechnet hinter ihm Zweiter wurde“.
Das Siegerduo mit dieser Vorgeschichte war natürlich Gesprächsthema Nummer eins.
Ein Familienduell hat beim GP in Farrach auch für Schlagzeilen gesorgt. „Mitfavorit“ und „Qualifikation-Sieger“ Markus Saurugg musste nämlich seinem Cousin Benjamin, der Dritter wurde, den Vortritt lassen.
Neben dem Siegertrio blieb im Stechen auch die einzige Amazone, Catrin Glötzer-Thaler, fehlerfrei und erreichte Platz vier.

Neun Reiter blieben fehlerfrei

Insgesamt blieben von den 35 qualifizierten Paaren im Grundumlauf neun fehlerfrei und sorgten für das Preisgeld in Höhe von rund 11.000 Euro ein spannendes und dramatisches Stechen.
Leider verfehlten die „Lokalmatadore“ Patrick Pirker und David Kranz, die in der Qualifikation auf ihren Pferden jeweils drei Fehler fabrizierten, die Teilnahme am Grand Finale.

Ergebnisse

Casino GP Zeltweg-Farrach
1. Dieter Köfler (0/35,39 Sek.)
2. Alfred Greimel (0/35,84)
3. Benjamin Saurugg (0/38,81)
4. Catrin Glötzer-Thaler
5. Markus Saurugg

Gesamtwertung
1. Dieter Köfler (400 Punkte)
2. Alfred Greimel (180)
3. Markus Saurugg (155)
4. Benjamin Saurugg (140)
5. Josef Schwarz (135)

Alfred Taucher, Fritz Meyer

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