Hirschwang an der Rax
Der am Beginn des Höllentals liegende Ort Hirschwang gehörte ab dem 14. Jhdt. zur Herrschaft Reichenau.
Der Bergbau hatte hier eine bis in die Urgeschichte zurückreichende Tradition und wurde ab dem frühen 18. Jahrhundert intensiv betrieben.
Im 19. Jahrhundert wurden eine Gussstahlhütte (1845, heute Standort der Kartonagefabrik) sowie weitere, heute nicht mehr bestehende Betriebe errichtet. Da der Bergbau zunehmend unergiebig wurde, erfolgte ab 1888 eine Umstrukturierung der Produktion durch die Fa. Schoeller. Das Stahlwerk wurde nach Ternitz verlegt, Hammerwerke demoliert und das Hirschwanger Werk in eine Kartonfabrik (1893) umgewandelt, die sich zu den führenden Kartonfabriken der Monarchie entwickelte (1920 Verkauf, heute Fa. Mayr-Melnhof Karton GmbH).
Bis heute wird der Ortscharakter von der sukzessive erweiterten Fabriksanlage am nordwestlichen Ortsrand und den ihr gegenüber errichteten Arbeiterwohnhäuser bestimmt. An die Bedeutung der Familie Schoeller erinnert die ehemalige, in neobarocken-klassizierenden Formen erbaute Villa Schoeller ("Herrenhof", 1905), das ehemalige Pförtnerhaus (um 1900) und die evangelische Henriettenkappelle, die 1902 im Auftrag des Werksdirektors Schoeller zum Andenken an Henriette Siedenburg-Schoeller von Oskar Laske errichtet wurde.
Ab 1918 führte auch eine Bahnlinie von Payerbach nach Hirschwang, zunächst nur für Material und ab 1926 in Verbindung mit der Raxseilbahn auch für den Personenverkehr (Höllentalbahn, seit 1979 Museumsbahn).
Die am 9. Juni 1926 eröffnete Seilbahn auf die Rax ist Österreichs älteste Personen-Seilschwebebahn und gilt als eines der bedeutendsten Tourismus-Projekte Niederösterreichs. Die 2,16 km lange Bahn überwindet eine Höhe von über 1 Kilometer (1018 m). Die dadurch erschlossene und von Wien aus leicht erreichbare Rax wurde zum Hausberg der Wiener.
Quelle: https://www.gedaechtnisdeslandes.at/orte/action/show/controller/Ort/ort/hirschwang-an-der-rax.html
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