Eröffnung der 35. Sommerakademie in Stadtschlaining
„Mit dem Rücken zur Wand“ ist vom 8. bis 13. Juli 2018 Thema auf der Friedensburg Schlaining.
STADTSCHLAINING (ps). „Die Sommerakademie auf Burg Schlaining ist ein internationales Forum für Friedenspolitik und leistet einen wichtigen Beitrag um Frieden und gewaltfreie Konfliktlösung zu ermöglichen – oder es mit den Worten von Mahatma Gandhi auszudrücken: "Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Friede ist der Weg“, so LH Hans Niessl zur Eröffnung der 35. Sommerakademie auf Burg Schlaining.
Welch nationale und internationale Bedeutung die Sommerakademie hat, lässt sich anhand der prominenten Gäste, an der Spitze Bundespräsident Alexander Van der Bellen, ablesen. Die Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste im Granarium der Friedensburg Schlaining nahm der Präsident des „Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung“, Peter Kostelka vor.
2018 das Jahr des Gedenkens
„2018 ist das Jahr des Gedenkens und der Jubiläumsfeste. Heuer feiert unser Land den 100. Jahrestag der Gründung der Republik. Gleichzeitig fallen auf 2018 auch einige andere runde Jahrestage, die für die österreichische Erinnerung von großer Relevanz sind. Das Revolutionsjahr 1948, das Jahr des Anschlusses an das sogenannte Deutsche Reich 1938, oder das Jahr 1948, das an die allgemeine Erklärung der Menschenrechte erinnert", so der Landeshauptmann.
700 Menschen besuchen jährlich die Friedensprogramme
Gudrun Kramer, die Direktorin des Studienzentrums berichtete, dass jährlich bis zu 700 Menschen aus der ganzen Welt nach Schlaining kommen um an den vielfältigen Friedensförder-Programmen teil zu nehmen. „Viele kommen aus Ländern, wo Gewalterfahrung an der Tagesordnung ist. Geschichten von Unterstützung und Hoffnung hören sich bewundernswert an, weil diese Menschen trotz aller Gefahren für Frieden und Versöhnung eintreten. In den letzten 10 Jahren häufen sich jedoch die Geschichten darüber, wie diese engagierten Menschen von ihren eigenen Regierungen an der Friedensarbeit gehindert werden. Das macht mich betroffen, denn darunter leidet unsere eigentliche Arbeit, die Arbeit um das Bemühen um Frieden, der wir uns verschrieben haben“, so Gudrun Kramer.
Bundespräsident Van der Bellen diskutierte mit Paul Gulda
Mit großem Interesse verfolgten die vielen Zuschauer und Gäste die Podiumsdiskussion und die Ausführungen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit dem Künstler, Musiker und Komponisten Paul Gulda, der die Eröffnungsfeier musikalisch untermalte und Vorsitzender von REFUGIUS Rechnitz ist.
Thema der Diskussion war: Warum Zivilgesellschaft wichtig ist
Schwerpunkte der Sommerakademie vom 8. bis 13. Juli
„In den letzten Jahren ist die Betätigung sowohl zivilgesellschaftlicher als auch multi- und bilateraler Akteure in den Friedens- und Entwicklungszusammenarbeiten in vielen Ländern zunehmend unter Druck geraten – auch in Europa und in konsolidierten Demokratien.
Wie gehen wir mit diesem Phänomen unseres schwindenden Handlungsraums, des SHRINKING SPACE, um – und inwieweit unterscheiden sich die Ansätze, Strategien und Handlungsoptionen staatlicher und nicht-staatlicher Akteure im Globalen Norden und Süden? Fragen über Fragen – und welche Forderungen sollten wir an die Politik und Gesellschaft stellen“, so die Direktorin des ASPR Gudrun Kramer.
„Für die Vormittage der 35. Sommerakademie haben wir herausragende Vortragende aus Wissenschaft, Politik, Diplomatie und Praxis eingeladen. An den Nachmittagen wird ein professionell moderierter Open Space den Teilnehmenden eine aktive und kreative Mitwirkung ermöglichen“, so Kramer weiter.
Ab Montag gibt es ein vielfältiges Programm zu Themen wie: Werden Handlungsräume eingeschränkr? - Frieden in Kolumbien – Erfahrungen aus Jordanien und Libanon – Abschaffung des Rechtsstaates in der Türkei? Was bedeutet Zivilgesellschaft im Globalen Süden? – Shrinking Space verstehen – Migration, Sicherheit, Autoritarismus – Die OSZE als multilateraler Partner in Zentralasien.
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion am Freitag, 13. Juli werden die Optionen der Politik hinterfragt. Es diskutieren Muna Duzdar, Gudrun Kramer, Reinhold Lopatka und Andreas Papp vom SOS Kinderdorf.
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