Assling will Traditionspflanzen bewahren

Saatguterhaltung für die Herbstrübe am Öberster Hof in Dörfl/Assling hat lange Tradition. | Foto: Gemeinde Assling
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  • Saatguterhaltung für die Herbstrübe am Öberster Hof in Dörfl/Assling hat lange Tradition.
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ASSLING (red). Assling setzt als e5- und Klimabündnis-Gemeinde ein weiteres starkes Zeichen für Nachhaltigkeit: Es werden Maßnahmen gesetzt, um die Grünraumgestaltung der Gemeinde, sowie auch die gärtnerischen Aktivitäten der Gemeindebürger/-innen nachhaltiger zu gestalten.

Im Kern der Aktivitäten steht der Aufbau eines Netzwerkes von GärtnerInnen, Bauern und Bäuerinnen in der Gemeinde Assling, die traditionelle Kulturarten, wie Mohn, Pferdebohne, Herbstrübe oder Kartoffeln anbauen, die lokalen Sorten erhalten und in der Gemeinde weitergeben. Da Saatgut und das damit verknüpfte lokale Erfahrungswissen sowohl materielles, wie auch immaterielles Kulturerbe darstellen, wird die Bücherei Assling eng in das Projekt eingebunden. In naher Zukunft soll es möglich sein, in der Bücherei Assling nicht nur Bücher auszuleihen, sondern auch Saatgut der Asslinger Erhalter. Wer erfolgreich angebaut und geerntet hat, gibt im Folgejahr einen Teil des geernteten Saatgutes wieder an die Bücherei zurück, und teilt sein Erfahrungswissen beim Büchercafé, an dem auch Gartenwissen diskutiert wird.

Eingebettet ist das Netzwerk in eine Reihe von Bildungsmaßnahmen. Diese sollen das Verständnis über die Bedeutung der Saatguterhaltung stärken und die notwendigen technischen Fertigkeiten, die für eine erfolgreiche Erhaltung notwendig sind, bereitstellen. Auch Methoden des biologischen Gartenbaus und einer nachhaltigen Grünraumgestaltung in der Gemeinde sind Themen, die die Gemeinde Assling in den kommenden zwei Jahren fördern wird. Es soll unter anderem die lokale Kompostierung in den Gärten verbessert sowie die Ansaat von Wildkräutern intensiviert werden.

Assling blickt aber über die Gemeindegrenzen hinaus, denn in Osttirol, aber auch im Belluno gibt es eine Reihe von Gemeinden, die vergleichbare Interessen haben. So sind beispielsweise auch ein Erfahrungsaustausch und Aktivitäten mit Gemeinden des Alto Agordino (San Tomaso, Vallada Agordina, Rocca Pietore und Livinallongo del Col di Lana) geplant. Vertreter dieser Gemeinden und die Asslinger kennen sich gut, haben sie das Projekt doch gemeinsam entwickelt.
In die Umsetzung des Vorhabens sind neben Bürgermeister Bernhard Schneider auch die zwei Asslinger Agenda 21 Gruppen „Umwelt und bewusstes Leben“ und die Bücherei sowie der Obst- und Gartenbauverein Assling eingebunden. Die fachliche Begleitung wird von der Universität für Bodenkultur bereitgestellt.

Saatguterhaltung für die Herbstrübe am Öberster Hof in Dörfl/Assling hat lange Tradition. | Foto: Gemeinde Assling
Das Projekt BioColAlp hat zum Ziel: Die Kulturartenvielfalt in den Dolomiten soll wieder steigen: Hier Feuerbohnen, Mais und Kürbis in der Gemeinde Assling. | Foto: Gemeinde Assling
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