Steinhof: Der lange Weg zum Kulturerbe
Unterstützung für die Bürgerinitiative "Steinhof erhalten": Internationaler Beirat ICOMOS spricht Empfehlung für UNESCO-Weltkulturerbe aus.
PENZING/OTTAKRING. Aufatmen bei Carla Röhrich und Gerhard Hadinger: Die Mitglieder der Initiative "Steinhof erhalten" kämpfen seit Jahren gegen den Verbau der Steinhof-Gründe. Ihr Ziel: Das Areal soll als UNESCO-Weltkulturerbe eingestuft werden. Nun ist ein Teilerfolg gelungen: Der internationale Denkmalpflegebeirat ICOMOS hat für das Areal den "Heritage Alert" ausgelöst. ICOMOS berät das UNESCO-Welterbekomitee, der Heritage Alert ist daher eine Art offizielle Unterstützung für die Bürgerinitiative. "Wir haben uns monatelang um die Warnung bemüht", so Gerhard Hadinger.
140 Wohnungen im Osten
Bereits im Dezember vergangenen Jahres richtete die Initiative einen Brief an Bürgermeister Michael Häupl mit der Bitte, die Verbauungspläne für das Areal zu überdenken – bisher jedoch ohne Antwort, so Hadinger. Als Vorentscheid für den Status als Weltkulturerbe kann der "Heritage Alert" allerdings nicht gelten. Aufgeben will die Bürgerinitiative dennoch nicht, sondern die Baupläne der Stadt Wien weiter bekämpfen: 140 Wohnungen sollen im Osten des Areals entstehen, die ersten 60 Wohnungen sollen bereits Ende nächsten Jahres fertig sein.
Unterstützung von der FPÖ
Unterstützung für die Initiative kommt von der FPÖ: "Wir werden in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Antrag für eine soziale, kulturelle und bildungstechnische Nutzung des Areals einbringen", sagt FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik. Bei der Stadt Wien nehme man den Heritage Alert "natürlich ernst", heißt es aus dem Rathaus. Für die Bürgerinitiative ist das wohl ein schwacher Trost – ICOMOS-Warnung hin oder her.
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