Ottakring gedenkt der NS-Opfer: Zwei Steine der Erinnerung für den Bezirk

Der Stein der Erinnerung für die Widerstandskämpfer Hermine und Lothar Dirmhirn befindet sich vor dem Gemeindbau am Nietzscheplatz 2
20Bilder
  • Der Stein der Erinnerung für die Widerstandskämpfer Hermine und Lothar Dirmhirn befindet sich vor dem Gemeindbau am Nietzscheplatz 2
  • hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick

Niemals vergessen: Nun wurden auch in Ottakring die ersten "Steine der Erinnerung" angebracht. Einer ist vor dem Gemeindebau am Nietzscheplatz 2 und für die Widerstandskämpfer Hermine und Lothar Dirmhirn. Eine weitere Gedenktafel für Moritz von Kuffner ist am Eingang zu der von ihm erbauten Sternwarte in der Johann-Staud-Straße 10.

Wienweit hat der Verein "Steine der Erinnerung" in den zehn Jahren seines Bestehens 400 Steine angebracht. Erinnert wird damit an 1.600 Menschen, die vom NS-Regime ermordet wurden. Sie haben in Wien den Status von Denkmälern und sollen nicht nur die Namen der drauf verewigten Nazi-Opfer in Erinnerung rufen, sondern sie symbolisch wieder in unsere Mitte holen.

Gemeinsam mit der Bezirksvorstehung Ottakring, dem Verein Steine der Erinnerung und dem Verein Kuffner-Sternwarte wurde zuerst am Nietzscheplatz dem Ehepaar Dirmhirn gedacht. Stadtinspektor Lothar Dirmhirn, der von 1938 bis 1941 Funktionär der Stadtleitung der KPÖ war und an seinem Arbeitsplatz, den Städtischen Wasserwerken, eine Betriebszelle errichtete, deren Mitglieder mit Beiträgen die Angehörigen verhafteter Kommunisten unterstützten, wurde gemeinsam mit seiner Frau Hermine am 27.1.1941 von der Gestapo erkennungsdienstlich erfasst und am 17.11. 1942 wegen "Wehrkraftzersetzung" und "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt und am 26. 2. 1943 am Landesgericht Wien hingerichtet.

Auch die Angehörigen des in einer eigenen Tafel danach geehrten Moritz von Kuffner ließen es sich nicht nehmen, auch der Feier am Nietzscheplatz beizuwohnen.
Kuffners Urenkel Michael und George Eberstadt waren dafür extra aus New York mit ihren Frauen Nina und Cynthia angereist. "Wir wussten nichts von der Sternwarte und nur wenig über die anderen Leistungen unseres Urgroßvaters!" Etwa dass er nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer und der ursprüngliche Besitzer der Ottakringer Brauerei war, sondern dass er auf eigene Kosten schon 1885 in Ottakring eine neue Kinderbewahranstalt errichtete, das Grundstück zum Bau des Ottakringer Tempels spendete, der Freiwilligen Feuerwehr Ottakring, deren Mitglied er war, einen großen Löschzug kaufte und in Ottakring und Favoriten Arbeiterheime errichten ließ.

Daneben war er begeisterter Bergsteiger und Errichter der Kuffner Sternwarte. Umso größer war das Erstaunen und die Begeisterung seiner Nachfahren, als sie in der Nacht vor der Gedenksteineröffnung erstmals von der Sternwarte aus in den nächtlichen Himmel blickten. "Vielleicht erklärt die Leidenschaft meines Urgroßvaters, von der ich bisher nichts ahnte, warum mich seit meiner Kindheit die Sterne so faszinieren", überlegt Michael Eberstadt.

1938 wurde das gesamte Vermögen der Familie Kuffner von der Gestapo beschlagnahmt und die Brauerei arisiert. Im Juli 1938 brachte Stephan Kufen seinen kranken Vater Moritz nach Bratislava, von dort aus flüchteten sie in die Schweiz, wo Moritz von Kuffner am 5. März 1989 starb. Viele seiner Verwandten wurden im Holocaust ermordet. Die überlebenden Nachkommen, deren Söhne und Enkelkinder leben heute in den USA.

Ein Buch zur Gedenktafel

"Als wir wussten, dass hier an der Sternwarte eine Gedenkstätte errichtet wird, war klar: Wir müssen uns intensiv mit der Geschichte Moritz von Kuffners befassen", erzählt der Leiter der Sternwarte, Günther Wuchterl. Klaudia Einhorn, Grafikerin, Texterin, Webdesignerin und leidenschaftliche Amateur-Astronomin erklärte sich sofort bereit, den Text zu verfassen. "Doch je mehr ich recherchierte, umso klarer wurde: Das wird kein kleines Booklet zur Gedenktafel, das muss ein Buch werden!" Ein Jahr lang recherchierte sie, deckte unglaubliche Hintergundgeschichten auf und schrieb. Pünktlich zur Eröffnung der Gedenktafel war ihr Buch fertig und wurde unter großem Applaus präsentiert.

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Anzeige
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
4

Tauchsport Adria in 1040 Wien Wieden
Ein Geheimtipp für Tauchsportfreunde

Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt das Tauchsport Adria in der Tauchszene als Geheimtipp. Hier erhalten Taucherinnen und Taucher alles, was sie an Ausrüstung und Zubehör benötigen. 1970 wurde die Tauchschule von Peter Käferböck gegründet. In dieser Zeit konzentrierte sich der passionierte Taucher darauf, Interessierten das Tauchen beizubringen. 25 Jahre später kam dann das Tauchgeschäft hinzu, das Tauchfreunde mit allem Zubehör und der notwendigen Ausrüstung für ihre...

Anzeige
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
6

Mediphysio
Ihre neue Wahlpraxis für Physiotherapie im 19. Bezirk

Der 19. Bezirk Wien-Döbling heißt die Physiotherapie-Wahlpraxis Mediphysio   (www.mediphysio.at), unseren neuesten Zuwachs in der lokalen Gesundheitslandschaft, herzlich willkommen. Hier erhalten Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungen für ihr Wohlbefinden. Mediphysio zielt mit den physiotherapeutischen Leistungen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und geschwächte Muskeln zu stärken. Ein zentrales Anliegen ist es auch, den Patientinnen und Patienten zu...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
6

Physiotherapie-Hausbesuche in Döbling
Kompetente und komfortable Physiotherapie zu Hause im 19. Bezirk

Im 19. Wiener Gemeindebezirk setzt das Unternehmen Heimphysio (www.heimphysio.at) neue Maßstäbe in der mobilen Physiotherapie für ältere Menschen. Mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse Döblinger Seniorinnen und Senioren bietet Heimphysio einen maßgeschneiderten Service, der es ermöglicht, physiotherapeutische Behandlungen bequem im eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen." Mobilität ist besonders im Alter von entscheidender Bedeutung, da sie für den Erhalt der körperlichen als auch der...

Anzeige
3:29
3:29

Immobilienmakler Rudi Dräxler in 1140 Penzing
Profitieren Sie von maßgeschneiderter Beratung & umfassender Marktkenntnis

Rudi Dräxler ist Ihr kompetenter Immobilienmakler im 14. Wiener Gemeindebezirk für Immobilien im Wienerwald und Wien Umgebung. Mit 23 Jahren Erfahrung und umfassender Marktkenntnis unterstützt Sie Rudi Dräxler Immobilien dabei, Ihr Traumzuhause zu finden oder Ihre Immobilie zu verkaufen. Als mehrfach ausgezeichneter Immobilienmakler mit Handschlagqualität - erst kürzlich wieder bei findmyhome als Qualitätsmakler - bietet Rudi Dräxler Immobilien im 14. Bezirk in Wien persönliche Beratung, die...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.