Rollstuhl-Revolution aus Waldhausen

Lukas Rigler, Hoss Mobility GmbH.
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WALDHAUSEN. Lukas Rigler aus Waldhausen und sein Partner Dominik Lorenz, Linz, revolutionieren die Rollstuhltechnik. Die Idee, die bereits in die Paxis umgesetzt wurde: Ein elektrischer Rollstuhl mit nur zwei Rädern, der nicht kippt. Der viele Hindernisse locker schafft. Über 200 Stück davon sind schon in Deutschland unterwegs. Vier Räder eines Rollstuhls, davon zwei kleine, sind damit für die Erfinder Geschichte.
Lukas Rigler beim Besuch der BezirksRundschau in seiner Werkstatt in Waldhausen: „Gehbehinderte Menschen sind mit veralteten Technologien im Bereich der Mobilitätshilfen konfrontiert. Daher in den meisten Situationen extrem eingeschränkt. Die verschiedenen Rollstuhlkonzepte haben meist große Nachteile. Es gibt kein Fortbewegungsmittel, das Wendigkeit mit Geländegängigkeit vereint. Oft stellen schon kleine und unscheinbare Hindernisse ein großes Problem dar. Pflastersteine oder steilere Gefälle werden schnell zu einem schwer überwindbaren Hindernis. Um dem entgegenzuwirken wird mit oft teuren baulichen Maßnahmen versucht, die Welt rollstuhlgerecht, nicht aber den Rollstuhl weltgerecht zu bauen.“

Seit fünf Jahren beschäftigt sich das Unternehmen aus dem Strudengau in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein Behindert-Barrierefrei mit genau diesem Thema. Seit Anfang 2017 ist auch Partner Dominik Lorenz dabei. Er ist jetzt auch Gesellschafter der Hoss Mobility GmbH.
„Das Hauptproblem sahen wir an den zwei kleinen Laufrädern. Diese stellen immer einen Kompromiss dar. Mit kleinen Laufrädern ist man wendig, bleibt aber schon bei kleinsten Hindernissen stecken. Mit großen Laufrädern hingegen ist man geländegängig, hat dafür aber Probleme, wenn man im zum Beispiel im Supermarkt manövrieren will. Am Markt gab es den technisch beeindruckenden Segway PT, welcher gut bekannt ist von Stadttouren. Die ersten Versuche einen Segway PT für gehbehinderte Menschen umzubauen glückten bereits 2013 ganz gut. Ohne daraus ein Geschäft machen zu wollen, wollten wir einfach für den genannten Verein einen guten Rollstuhl bauen.
Als die deutschen Kollegen mit den umgebauten Segways auf verschiedenen Reha Messen nur als Besucher unterwegs waren, wurden sie sehr oft angesprochen, was das denn sei und wo man das kaufen kann. Deshalb entschieden wir uns, daraus ein richtiges Produkt zu entwickeln das wir unter dem Namen Apache seit nun fast fünf Jahren vertreiben.
Da den Rollstuhlfahren die Optik sehr wichtig ist bieten das Unternehmen aus Waldhausen auch Zubehör wie 12 Zoll Weißwandreifen mit Alufelgen an. „Bei unserem jährlichen Apache Treffen in Kitzbühel sieht man gut, dass sich mittlerweile eine Tuningszene um den Apache Rollstuhl entwickelt. Von einfachen Farbvariationen bis hin zum Anhänger und Unterbodenbeleuchtung ist alles dabei.“
Der Apache ist sehr gut, aber noch nicht perfekt. Er kann nur von Menschen mit guter Restmobilität im Oberkörper gesteuert werden. „Durch unsere ständige Weiterentwicklung sind wir zuversichtlich, dass der zweirädrige Rollstuhl bald den Komfort und die Sicherheit eines klassischen Rollstuhls erreichen wird. Es wird sich langfristig das Ein-Achs-Antriebskonzept bei alle Elektrorollstühle durchsetzen. Mit Neuerungen im Bedienkonzept, des Antriebs und der Sicherheit entwickeln wir ein Produkt, das an die Bedürfnisse angepasst ist“, informiert Lukas Rigler. 

Die Strudengauer Messe
widmet sich 2018 dem Thema "Zukunft ländlicher Raum". Neo-Ökologie, veränderte Voraussetzungen von Globalisierung, Klimawandel, Rohstoffknappheit. Die Themen-Schwerpunkte der Strudengauer Messe vom 24. bis 26. August 2018 reichen von eMobilität bis hin zu Heimspeichersystemen, Windkraft und vieles mehr. http://www.strudengauermesse.at

 ZukunftsRundschau

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