Damit Hilfe ankommen kann

Geschäftsführer Christian Kappacher (li.) mit dem Vorsitzenden der GF Christian Kappacher. | Foto: eurofunk
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  • Geschäftsführer Christian Kappacher (li.) mit dem Vorsitzenden der GF Christian Kappacher.
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In St. Johann sind über 450 Mitarbeiter aus 28 verschiedenen Nationen dafür verantwortlich, dass Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienst über Notfälle informiert werden und diese in den Leitstellen bearbeiten, verteilen und begleiten können. Möglich macht das die Leitstellenlösung von eurofunk für Behörden und Organisationen (BOS) mit Sicherheitsaufgaben.

Herr Geschäftsführer Christian Kappacher: Wer sind Ihre Kunden? Wo arbeiten Sie genau?
CHRISTIAN KAPPACHER: Neben den bereits erwähnten BOS gehören vor allem auch die Automobilindustrie, die Chemieindustrie und Flughäfen zu unseren Kunden. Mit über 450 Mitarbeitern sind wir der größte Spezialist der seinen Kunden glaubhaft und erfolgreich das einzigartige Verkaufsversprechen der Gesamtlösungskompetenz geben und halten kann. In Österreich und Deutschland ist eurofunk Marktführer und hat mehr als 150 Leitstellen erfolgreich technologisch ausgestattet und betreut diese 24h an jedem Tag des Jahres. Eine technogisch führende Besonderheit sind die virtuell vernetzten Leitstellen-Netzwerke, die beispielsweise alle Leitstellen der Polizei in Hessen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt, oder auch alle 26 Feuerwehr und Rettungsleitstellen im benachbarten Bayern zu finden sind. Darüber hinaus sind wir in internationalen Projekten beispielsweise im Oman, Belgien oder in den Niederlanden tätig, wo alle Leitstellen für alle Hilfsorganisationen von eurofunk gerade ausgestattet werden.

Wenn es Sie nicht geben würde, welche Probleme würden in der Region (und darüber hinaus) entstehen?
CHRISTIAN KAPPACHER: Als einer der größten Arbeitgeber in der Region ist es der Familie Kappacher auch wichtig, zu verdeutlichen, dass sie ein klares Bekenntnis zum Standort St. Johann hat. Nicht nur die Wurzeln des Unternehmens sind bedeutend sondern auch, dass man regional Verantwortung übernimmt, obwohl eine Auslagerung der Produktion (z.B. Programmierung, Fertigung etc.) deutliche Einsparungen bringen würde. Zugleich bereichern 28 Nationen die Belegschaft von rund 450 Mitarbeitern. Europa ist ebenso vertreten, wie der Asiatische Raum – auch Mitarbeiter, die als Flüchtling nach Österreich gekommen sind wurden beruflich als auch sozial integriert. Dazu gibt es monatliche Aktivitäten die besonders auf unsere internationalen Kollegen abgestimmt sind, aber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offen stehen. Mitarbeiterinnen aus Frauenförderprogrammen (FIT) absolvieren bei uns Praktika und werden gerne in eine Fixanstellung übernommen. 28 Lehrlinge zeigen, dass man für junge Menschen Verantwortung übernimmt und ihnen eine exzellente Ausbildung ermöglicht (laut WKS unter den Top 3 im Land).
Da die Mitarbeiter ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind, wird deren gezielte Ausbildung und Förderung verstärkt. Intensive Kooperationen mit strategischen Partnern für vertikales Spezial-Know-How, sowie langfristige Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und universitären Einrichtungen sichern ebenfalls den Fortbestand des Unternehmens. In den vergangenen Jahren wurden so beispielsweise Projekte mit der FH Salzburg, der Uni Salzburg, der FH Hagenberg, der Johannes Keppler Universität Linz, dem Joanneum Research Graz, sowie mit der Salzburg Research Forschungsgesellschaft realisiert.
Allein in den letzten drei Jahren waren mehr als 20 Praktikanten mit Projekten, Bachelor- und Masterarbeiten bei uns im Unternehmen beschäftigt. Das ist auch Teil unserer Employer-Branding- und Mitarbeiter-Recruiting-Strategie. Somit wird mittel- und langfristig der Nachwuchs an innovativen Köpfen im Unternehmen gesichert.
Alleine 2016 wurden über €6 Mio. in Forschung und Entwicklung investiert, ein neues Entwicklungszentrum in St. Johann eröffnet und über 35 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Hat die Umstellung auf Digitalfunk bei den Blaulichtorganisationen im ganzen Land Einfluss auf Ihre Arbeit?
CHRISTIAN KAPPACHER: Der Digitalfunk ist eine neue Generation in der Sprachkommunikation, die sicher ist und darüber hinaus ereignisorientiert eine effizientere Kommunikation zwischen den Einsatzkräften ermöglicht. In vielen Ländern auf dem gesamten Globus ist die Kommunikation über Digitalfunk bereits ein etablierter Standard. Eurofunk hat hierfür Lösungen für Leitstellen geschaffen die die Möglichkeiten des Digitalfunks optimal ausnutzen und diese bei vielen Kunden in Österreich, Deutschland und beispielsweise den Niederlanden bereits erfolgreich implementiert. Durch die Ausrollung im Bundesland können unsere Leitstellenkunden in Salzburg diese Möglichkeiten zusammen mit den örtlichen Einsatzkräften effizient nützen.
Über die Sprachkommunikation hinaus bietet der Digitalfunk auch die Möglichkeit einer zwar schmalbandigen aber sicheren Datenkommunikation, der in der datenbasierten Einsatzkoordination und Steuerung bis an die Einsatzkräfte vor Ort viele Möglichkeiten bietet.

Was ist die Innovation auf diesem Gebiet von eurofunk?

CHRISTIAN KAPPACHER: Die Innovation fängt bei der geballten fachlichen Kompetenz im Bereich der Forschung- und Entwicklung mit über 130 MitarbeiterInnen an. Von der modernen Leitstelleneinrichtung, IP-basierte Sprachkommunikationstechnologien und Steuerungssysteme, über Geographische Informationssysteme bis hin zu Einsatzleit- und Managementsystemen können unsere Kunden voll integrierte Lösungen aus einem Haus bekommen.
Mit unserer neuen und innovativen Leitstellensuite eOCS, nutzen wir die umfangreiche Kompetenz und Erfahrungen der letzten Jahrzehnte in den unterschiedlichsten technologischen Teilsegmenten und führen all das in einer völlig neuartigen Lösung zu einer Symbiose zusammen.
eOCS (eurofunk Operations Centre Suite) ist die komplette Ablöse der bestehenden Leitstellen Software-Lösungen von eurofunk durch eine völlig neue und einzigartige Generation eines Leitstellensystems auf aktueller webbasierter Technologie. Für den Nutzer entsteht eine vollumfassende, zukunftsweisende Lösung mit modernster Darstellungs- und Interaktionstechnologie für alle Daten und Medien die auf eine Leitstelle einströmen bzw. mit ihr interagieren.
Ein 100% Web-Browser basiertes GUI welches zusätzlich zur Annahme, Bearbeitung, Verteilung und Begleitung von Ereignissen und Notfällen auch Videoüberwachung, Gefahrenmeldeanlagen, Telefonie, bis hin zu Social Media alle Sensoren und Aktoren egal welcher Art, für die öffentliche Sicherheit einbindet und als taktische Grundlage nützt.
Außerdem werden über Systemgrenzen hinweg die Arbeit und die Workflows der Leitstellen-Disponenten deutlich vereinfacht und die Qualität der Arbeit erhöht.
Die neue übergreifende Lösung vereint alle Medien, Daten und Kommunikationswege einer Leitstelle in einem User Interface. Dadurch wird die führende Stellung des Unternehmens weiter untermauert und als Lösung mit durchgehendem Look-and-Feel, die Türen zu weiteren Märkten öffnen. Die Rolle als „Turnkey-solution-provider“ die wir uns schon derzeit durch ein sehr breites Produktportfolio und der „one-face-to-the-customer“-Strategie erarbeitet haben, wird durch diese innovative Lösung noch weiter gestärkt werden.

Beschreiben Sie in eine paar Sätzen, wie Sie Ihr Unternehmen in der Zukunft sehen. Was sind Ihre Ziele?

CHRISTIAN KAPPACHER: In den nächsten Jahren werden wir uns verstärkt auf die weitere Internationalisierung unseres Angebots von Produkten und Dienstleistungen für Sicherheitsleitstellen und für Anwender der professionellen Mobilfunktechnik konzentrieren. Ein wesentlicher Schwerpunkt von eurofunk besteht darin ganzheitliche Lösungen für den Kunden zu entwickeln und bereitzustellen und eine langjährige Partnerschaft mit innovationsfreudigen Projektkunden einzugehen.
Der Trend der Bündelung von Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeileitstellen zu integrierten Leitstellen und Vernetzung in Leitstellenverbunden, wird unser Wachstum weiter fördern, da unsere Produkte genau für diesen Bedarf konzipiert sind. Langfristig sehen wir den Bedarf eines „hostings“ für die immer komplexer werdende Technikinfrastruktur von Leitstellen, durch innovative und sichere Cloud-Lösungen, die „Leitstellenlösung als ein Service“ in eigenen Rechenzentren zur Verfügung zu stellen.
Die zunehmende „Vernetzung“ der Welt (Stichworte: Industrie 4.0, Internet of Things, das geänderte soziale Kommunikationsverhalten der Bevölkerung etc.) bietet viele Potentiale auch in Hinblick auf die intelligente Nutzung dieser Informationen im Sinne der öffentlichen Sicherheit. Der Forschungsschwerpunkt wird sich insbesondere auf den medien- und technologieüberschreitenden Informationsfluss und Informationsnutzung fokussieren.

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