"Du musst als Vorband die Leute erst erobern"
Johanns Erben begeisterten die Massen im Münchener Olympiastadion als Vorgruppe von Andreas Gabalier.
MÜNCHEN/PONGAU (aho). "Es war ein Wechselbad der Gefühle. Von Nervosität über pure Freude bis zur Erfolgsangst war alles dabei", schildert Arnold Kendlbacher aus Großarl. Der Sänger der Band "Johanns Erben" ist von den Emotionen nach dem Konzert im Olympiastadion von München noch immer überwältigt. Die Salzburger Band durfte dort als Vorgruppe vor der großen Volks-Rock'n-Roll-Show von Andreas Gabalier den 72.000 Menschen einheizen. Neben Kendlbacher standen mit den beiden Goldeggern Andreas Fleißner (E-Bass) und Johannes Egger (Gitarre) sowie dem Radstädter Tommy Tranninger (Schlagzeug) drei weitere Pongauer auf der Bühne.
72.000 sind eine Wucht
"Du musst als Vorband die Leute erobern, denn die sind ja eigentlich wegen Gabalier da", beschreiben die Musiker die größte Herausforderung. "Darauf musst du bestens vorbereitet sein." Überwältigt waren sie alle von der Masse an Zuschauern. "Was von 72.000 Menschen in einem Stadion zurückkommt, ist schon eine Wucht", sagt Kendlbacher. Kein Wunder, war doch der bisher größte Auftritt der Erben vor gerade einmal 1.000 Zusehern. An Bühnenerfahrung fehlte es den Musikern allerdings nicht – mit den Sumpfkröten durften sie schon vor bis zu 30.000 Menschen spielen.
Mit neuem Management
Zu dem Auftritt als Vorgruppe kamen die Erben über das Managment von Andreas Gabalier, bei dem auch die Salzburger seit zwei Monaten unter Vertrag stehen. Dort seien sie glücklicherweise hineingerutscht: "Man kann sich da nicht melden – entweder rufen die bei dir an, oder eben nicht. Wir hatten das Glück, dass man auf uns zugekommen ist", ist den Musikern die Freude ins Gesicht geschrieben.
Das Management hat neben Andreas Gabalier auch Schlagersänger Nik P. groß herausgebracht. Auf ähnliche Erfolge hoffen nun auch Johanns Erben. "Unsere Reise soll dahin gehen, dass wir irgendwann selbst ein Stadion füllen", erklärt Kendlbacher seinen Traum. "Das muss natürlich in mehreren Etappen geschehen. Jetzt gilt es, nach und nach neue Singles zu veröffentlichen, die weitere Tournee mit Andreas Gabalier erfolgreich zu absolvieren und irgenwann mit einer eigenen kleinen Tour zu starten."
Persönlichen Stil gefunden
Dass "Johanns Erben" heute auf der selben Bühne wie Andreas Gabalier stehen, erforderte viel Arbeit. Vor rund zwei Jahren begannen sie mit Party-Schlager-Musik. Erst nach langem Tüfteln haben die Musiker ihren Sound und ihren Stil gefunden. "So ein Findungsprozess dauert lange und bedeutet enormen Aufwand", weiß Fleißner. Die Bandmitglieder bezeichnen ihre Musik als neue Rock- und Popmusik aus Österreich, die dem Stil der Toten Hosen nahe kommt – gesungen auf Hochdeutsch, aber mit österreichischem Akzent. "Auch wenn ich das Wort Party eigentlich nicht mag, muss unsere Musik trotzdem partytauglich sein", weiß Kendlbacher.
Was die Herren am meisten am Musik machen fasziniert? "Es ist grandios, wenn man sein Hobby zum Beruf machen darf. Es gibt nichts, was ich lieber machen möchte", sagt Fleißner. "Als Musiker hat man einen Zugang zu den Emotionen anderer Menschen. Wenn man da etwas bewegen kann, ist das das Schönste, was man als Mensch erleben kann", ergänzt Kendlbacher. Ob das gelingt, werden sie demnächst wieder als Vorband von Gabalier beweisen – am 25./26. August beim Open Air in Schladming.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag über Mike Winkler von Johanns Erben samt Video "Liaba Gott, i mecht die heit amoi a bissl lobn".
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