"Es sollte mehr Amtsleiterinnen geben"

Sonja Obermoser: "Amtsleiterin zu sein, ist ein umfangreicher und interessanter Job. Ich kann das jeder Frau ans Herz legen." | Foto: Jekatyerina Mazur
  • Sonja Obermoser: "Amtsleiterin zu sein, ist ein umfangreicher und interessanter Job. Ich kann das jeder Frau ans Herz legen."
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Sonja Obermoser ist mit 30 Jahren die jüngste Amtsleiterin im Pongau. Seit September ist sie die rechte Hand des Flachauer Bürgermeisters, Thomas Oberreiter. In der Gemeinde ist die Flachauerin aber keine Unbekannte. Seit 2007 arbeitet die Absolventin des Elisabethinums St. Johann in der Gemeinde-Buchhaltung bzw. in der Finanzabteilung. Die Bezirksblätter haben sich mit der jungen Karrierefrau getroffen.

Frau Obermoser, wie sind Sie Amtsleiterin in Flachau geworden?
SONJA OBERMOSER: Bürgermeister Thomas Oberreiter ist nach der Kündigung meines Vorgängers mit diesem Anliegen zu mir gekommen. Ich war zuerst etwas überfordert, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Aber es war mir eine Ehre, dass er mich für diesen Job in Erwägung zog. Nach einer Woche Bedenkzeit habe ich zugesagt. Ich habe mir erlaubt, die Finanzabteilung zu behalten. Dafür kümmert sich der Bürgermeister um die Aufgaben der Flächenwidmung.

Gibt es eine eigene Ausbildung für Amtsleiter?

SONJA OBERMOSER: Einen Kurs für angehende Amtsleiter gibt es leider nicht. Alle Vertragsbedienstete müssen die Dienstprüfung absolvieren. Hier lernt man Wissenswertes über Verwaltung, Verfassung, Dienstrechtliches usw. Viel eignet man sich aber direkt im Arbeitsalltag an. Auch der Kontakt zwischen den Amtsleiterkollegen ist gut.

Im Pongau gibt es nur vier Amtsleiterinnen. Sie sind also in einer Männerdomäne tätig. Wie ist das für Sie?
SONJA OBERMOSER: In der Gemeindestube in Flachau sind wir fünf Damen, man fühlt sich also im Alltag nicht in der Unterzahl. In der Gemeindevertretung ist die Frauenquote mit zwei Damen noch ausbaufähig. Außerdem hat man als Frau unter Männern auch Vorteile.

Erwachsen daraus Nachteile, dass man als junge Frau so eine große Aufgabe erhält?
SONJA OBERMOSER: Mein Alter und mein Geschlecht haben mir bisher noch keine Probleme gemacht. Aber man muss sich schon beweisen. Mein Vorteil war, dass mich durch meine vorherige Tätigkeit in der Finanzabteilung bereits alle Gemeindevertreter kannten. Daher haben sie mein neues Amt schnell akzeptiert und auch unterstützt.

Was war denn beruflich bei jetzt die größte Herausforderung?
SONJA OBERMOSER: Viel zu tun gibt es bei der Betreuung des Personals. Es gibt über 40 Angestellte, die unter anderem in den zwei Kindergärten, Schulen, im Gemeindebauhof und im Amt tätig sind. Die dienst- und besoldungsrechtlichen Agenden sind teilweise neu für mich und daher noch zeitaufwändig.

Was war die spannendste berufliche Aufgabe bis jetzt?

SONJA OBERMOSER: In meiner Funktion war ich bei der Auswertung und Stimmenzählung bei der Nationalratswahl dabei. Das war sehr spannend.

Manche behaupten, dass die Amtsleiter die geheimen Chefs in der Gemeindestube sind – wie ist das in Flachau?
SONJA OBERMOSER: Auch unser Bürgermeister Thomas Oberreiter war vorher Amtsleiter – also wer weiß ... (lacht). Die Amtsleiter sind immer in der Gemeindestube anzutreffen und damit erste Ansprechpartner für die Bürger in allen Belangen. Außerdem wollen wir Amtsleiter den Bürgermeistern auch Arbeit abnehmen. Damit haben wir eine starke Rolle in der Gemeinde.

Wollen Sie es Bürgermeister Oberreiter nachmachen und nach dem Amtsleiterposten als Bürgermeisterin kandidieren?
SONJA OBERMOSER: Nein! Das Arbeitsleben als Amtsleiterin ist geregelter. Ich habe Einblick in alles und kann aktiv mitgestalten, spare mir aber die vielen Verhandlungen und Abendtermine. Ich habe also die Vorteile aus beiden Bereichen und kann es jeder Frau daher nur empfehlen.

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