Der Vermählungsbrunnen am Hohen Markt
... mit allen Details rundherum
Der Vermählungsbrunnen (benannt nach der dargestellten Vermählungsgruppe Maria und Josef mit dem Hohepriester; auch: Josefsbrunnen) ist ein Brunnen auf dem Hohen Markt im 1. Wiener Gemeindebezirk.
Nachdem das hölzerne Votivdenkmal (das auf ein Gelübde Leopolds I. im Jahr 1702 zurückging) desolat geworden war, ließ es Kaiser Karl VI. im Jahr 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen barocken, 18,5 m hohen Tempel auf korinthischen Säulen aus weißem Marmor nach einer Zeichnung von Joseph Emanuel Fischer von Erlach errichten. Die Grundsteinlegung fand am 14. August 1729 statt und die Weihe durch Kardinal Graf Kollonitsch am 14. April 1732. Die Architektur des Denkmals stammt vom Hofsteinmetz Elias Hügel. Die vier Engelfiguren auf den Sockelvorsprüngen und die drei Figuren der Vermählungsgruppe sind ein Werk von Antonio Corradini. Der mit ornamentalen und pflanzlichen Motiven verzierte Bronzebaldachin mit Strahlenkranzbekrönung wurde vom Glockengießer Johann Baptist Divall geschaffen und die beiden Rundbecken mit Springbrunnen wurden von Lorenzo Mattielli gestaltet.
Der Sockel zeigt auf drei Seiten Reliefs: Anbetung der Hirten, Anbetung der Könige und Darstellung im Tempel. Auf der vierten findet sich die Inschrift: „Divo Josepho e Davidica stirpe / Deiparae virginis viro / Christi servatoris nutritio / praesentissimo Austriae patrono / nuncupatum Leopoldo & Josepho Augg. / votum / Carolus VI. Rom. Imp. et Hispan. Rex / A patre ac fratre adumbratum opus / Aere ac marmore de Integro extruens / M. L. / Cura suprema aedif. caes. praef. Gundac. com. ab Althann Ano 1732“ (deutsch: „Dieses dem heiligen Josef aus Davids Stamm, dem Gatten der Gottesgebärerin und Jungfrau, dem Ernährer Christi des Erlösers, dem allgegenwärtigen Schutzherrn Österreichs zugedachte, von den Kaisern Leopold und Joseph gelobte Denkmal hat Karl VI., römischer Kaiser und König von Spanien, von Vater und Bruder umschattet, durch Errichtung als Werk in festem Erz und Marmor ausgeführt. Unter der Aufsicht des obersten kaiserlichen Baupräfekten Gundaker Graf von Althann im Jahre 1732.“).
Auf dem Sockel stehen wie zuvor die Statuen Marias, Josefs und des Hohenpriesters. Die von vier Engelstatuen besetzten Sockelvorsprünge tragen vier korinthische Säulen, auf denen ein Bronzebaldachin aufsitzt. Am 30. November 1728 wurde ein Freipass „für die auf dem Hohen Markt neu erbauende St. Josephi Vermählungssäulen zu Venedig bestellte und herzubringende sieben weißmarmorne Statuen“ ausgestellt. Hofsteinmetzmeister Elias Hügel aus Kaisersteinbruch wurde beauftragt den monumentalen Sockel und die Säulen aus Untersberger Forellenmarmor, einem dichten Kalkstein, die Brunnenbecken und die Kettenträger aus härtestem Kaiserstein zu gestalten. Allerdings stellte sich bei einer von Juli 2006 bis Oktober 2008 durchgeführten Gesamtrestaurierung durch die Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasserwerke) unter der Leitung des Restaurators Klaus Wedenig und dem Bundesdenkmalamt Wien heraus, dass lediglich die „Außenhaut“ des Sockels aus Unterberger Marmor besteht, während darunter als tragendes Element Kaiserstein dient.
Im Kriegsjahr 1944 durch Bomben beschädigt, ist der Josefsbrunnen in den Jahren 1950 bis 1955 wiederhergestellt worden, den zerstörten Kopf der Marienstatue restaurierte der junge Bildhauer Wander Bertoni.
(Quelle: wikipedia)
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
6 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.