Mariahilfer Straße 182: Erste Bewohner leben wieder im Gasexplosionshaus
Nach 20 Monate Bauzeit und einem großangelegten Umbau sind die ersten Wohnungen in der Mariahilfer Straße 182 wieder bezogen.
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Fast vier Jahre ist es her, dass zwei Geschoße und das Dach des Hauses in der Mariahilfer Straße 182 zusammenstürzten. Eine junger Mann hatte die Gasleitung manipuliert und Suizid begangen. Jetzt sind die ersten Wohnungen wieder bezogen, teils mit neuen aber auch mit ehemaligen Bewohnern. Bei einem Rundgang besichtigten sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal gemeinsam mit den Architekten Günther Trimmel und Isabella Wall das vollkommen neu organisierte Haus.
Wohnungen wurden zusammengelegt, eine Garage errichtet, sogar ein Teil des Gebäudes abgerissen, dafür aber der Dachboden ausgebaut und der Innenhof heller gestaltet. Statt den vorher 28 gibt es jetzt 29 Wohnungen – alle sind schon vergeben. Im Erdgeschoß ist übrigens schon ein Unternehmen eingezogen: Das Rudolfsheimer Brautmodengeschäft Heyday ist hierher umgesiedelt.
Schwierige Sanierung
Einfach war die Sanierung des Gründerzeithauses nicht. Kurzfristig Stand auch der Abriss im Raum. "Die Stadt Wien hat die Rettung und Revitalisierung mit Fördermitteln im Umfang von 4,4 Millionen Euro unterstützt", so der zukünftige Bürgermeister Michael Ludwig. "Darüber hinaus befindet sich das Haus in einem aktuellen Blocksanierungsgebiet und ist Teil der Internationalen Bauausstellung, IBA_Wien." Genau aus diesem Grund ist man bei der Fassade auch mit einem Forschungsprojekt neue Wege gegangen, wobei künftig die Wärmedämmung von reich gegliederten Gründerzeithausfassaden ermöglicht werden soll.
Für die bestehende Fassade in der Denglergasse wurde zum ersten Mal in Wien an einer gegliederten Fassade ein Aerogel-Hochleistungsdämmputz verwendet. Damit soll eine bessere Wärmedämmung gewährleistet werden. Dies ist Teil eines Forschungsprojektes, wobei die technische Universität Wien das Monitoring dazu durchführt. Die straßenseitige Fassade war zum Teil nicht mehr vorhanden, die Verzierungen wurden nachgebildet. Dass das Haus wieder wie vorher aussieht, darauf hat die Immobilienverwaltung Brun großen Wert gelegt. Über die Förderung der Sanierung hat sich auch Bezirkschef Gerhard Zatlokal gefreut: "Durch die Blocksanierung steigen die Mietpreise nicht so sehr wie in anderen Gebieten. Es hat keinen Sinn die alteingesessene Bevölkerung zu verdrängen, nur durch günstige Wohnungen kann auch soziale Durchmischung stattfinden".
So sah das Haus am 26. April 2014 aus:
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