Keine Parkschein-Automaten für Salzburgs neue Parkzone
Gezahlt werden soll übers Handy oder per "Zettelwirtschaft" aus der Trafik. Und: Jeder zweite Kurzparkzonen-Automat kommt weg.
Die ganze Stadt Salzburg soll künftig zur gebührenpflichtigen Parkzone werden – Parkautomaten dafür sind allerdings keine vorgesehen. Der Grund: Sie sind zu teuer. Stattdessen sollen Pkw-Lenker – die sich keine 700-Euro-Jahresgebühr für das Parken leisten wollen oder können – ihre Parkgebühren übers Handy entrichten, oder aber in einer Trafik einen Parkschein aus Papier besorgen und den ausgefüllt hinter der Windschutzscheibe deponieren.
Kein Automat für neue Zone
Keine Freude hat damit ÖVP-Vizebgm. Harald Preuner: "Vor allem Pensionisten, aber natürlich auch Touristen, die nicht oder nur schlecht Deutsch können, wird eine solche Regelung hart treffen. Sie sind auf Trafiken angewiesen – die aber immer weniger werden. Denn das Handy-Parken wird ja jetzt schon kaum angenommen, weil es sehr kompliziert ist." Detail am Rande: Im gesamten Stadtgebiet gibt es derzeit 46 Trafiken – manche von ihnen sperren mittags zu, länger als bis 18 Uhr hat keine geöffnet. Die Gebührenpflicht in der neuen Parkzone wird aber wahrscheinlich bis 21 Uhr gelten.
Parkschein-Matura?
Derzeit gibt es übrigens für das Handy-Parken in der Stadt mehrere verschiedene App-Anbieter mit unterschiedlichen Zahlungsmodalitäten und unterschiedlichen Servicequalitäten. "Man braucht eine Handy-Parkschein-Matura, Ortsunkundige fast einen Studienbabschluss", legt ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs Galgenhumor an den Tag.
Nur 100 Automaten bleiben
Aber das ist noch nicht alles: Die bestehenden 200 Parkautomaten in den gebührenpflichtigen Kurzparkzonen sollen drastisch ausgedünnt werden. Nach mehr als 15 Jahren sind die Geräte in die Jahre gekommen und müssten ausgetauscht werden. Auch hier möchte die Stadt sparen, hinter den Kulissen ist die Rede davon, dass, wenn überhaupt, nur jeder zweite Parkautomat erneuert werden soll.
Gut für Stadtkasse
"Für Benützer der gebührenpflichtigen Kurzparkzone bedeutet das, sie müssen künftig umherirren, um einen Parkautomaten zu finden – und werden in vielen Fällen aufgeben und eine Strafe riskieren", so Fuchs. Ein neuer Parkautomat kostet 5.000 bis 7.000 Euro. Die 200 bestehenden Parkautomaten spülen jedes Jahr rund 2,5 Millionen Euro an Parkgebühren in die Stadtkasse. Fuchs rechnet damit, dass sich die Strafgelder-Einnahmen der Stadt durch das Ausdünnen des Automaten-Netzes von zwei auf drei Millionen Euro jährlich erhöhen könnten.
ÖVP: Automaten aufrüsten
Anstatt sich von den Parkautomaten zu verabschieden, sollten diese besser multifunktional ausgestattet werden, schlägt Fuchs vor – und zwar so, dass man dort auch Bustickets lösen und Elektro-Fahrzeuge aufladen kann. "Das kostet rund 30 Prozent mehr, würde aber sehr viel mehr Service bringen", so Fuchs.
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