Was das Autonomiepaket den Schulen bringt

Mit dem Autonomiepaket werden Salzburgs Schulstandorte und damit sowohl Schulleiter als auch die künftigen Cluster-Leiter (die für maximal acht Schulen verantwortlich sein können) mit neuen Handlungsfreiräumen ausgestattet. Damit könnten kleine Schulstandorte abgesichert und gleichzeitig sichergestellt werden, dass eine Schule im Oberpinzgau anders agieren könne als eine in Wien, so ÖVP-Klubobfrau Daniela Gutschi.

Positiv sieht das auch der stellvertretende AHS-Landesschulsprecher Max Aichinger – mit einer Einschränkung: Die Bildung von Schulclustern dürfe nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg verordnet werden, was nach derzeitigem Stand unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei. "Da gebe ich Ihnen recht, das muss man sich noch genau anschauen", so Gutschi.

Für die Schüler bringen die neuen Möglichkeiten jedenfalls Vorteile, wenn der Schul- bzw. Cluster-Leiter die neuen Freiheiten auch gut zu nützen weiß, betonte AHS-Lehrer Julian Ronacher – er ist auch Geschäftsführer des Lernsoftware-Unternehmens Lernmax. "Es steht und fällt mit dem Cluster-Leiter, der hoffentlich nicht die Ressourcen von einer kleineren Schule abzieht und diesen Standort dann letztlich aushungert. Es gibt einen großen Spielraum, und den kann man im Sinne der Schüler einsetzen", ist Julian Ronacher überzeugt. So könnte man etwa vier bisher 50-minütige Mathematikstunden so zusammenlegen, dass es künftig zwei 90-minütige Einheiten gebe. "Die zwei Mal zehn Minuten, die man dadurch einspart, kann man alle 14 Tage zu einer 40-minütigen Fördereinheit für schwache Schüler nützen. Damit habe ich quasi aus dem Nichts heraus eine Werteinheit geschaffen", schildert der Mathematik-Lehrer ein Beispiel.

Dass das eine Verbesserung des Schulalltages bedeute, darin sind sich auch Daniela Gutschi und Max Aichinger einig. "Wir sollten den Pädagoginnen und Pädagogen vertrauen, dass sie wissen, was die Schüler brauchen und das dann mithilfe der neuen Autonomie auch umsetzen", so Daniela Gutschi. "Es ist immer auch eine Frage des Geldes, und es muss auf Initiative des Lehrers geschehen", räumt Max Aichinger ein. Mehr Mitsprache der Schüler wünscht er sich bei der Bestellung neuer Lehrer und auch bei der Wahl des Schul- oder Cluster-Leiters.

Während die Anforderungen an den künftigen Bildungsdirektor auf vielen Seiten des Gesetzestextes beschrieben seien, fehlen Anforderungen an Cluster-Leiter, betont Julian Ronacher und fragt: "Welcher Direktor wird Cluster-Leiter?". Und vor allem: Ein Schul- oder Cluster-Leiter könne selbst bestimmen, welche neuen Lehrer er einstellen wolle. "Aber was tut er mit vorhandenen Lehrern, die gegen ihn arbeiten? Meiner Meinung nach bräuchte er ein Instrument, um mit diesem Thema umzugehen." Das sei freilich vom Gesetz nicht vorgesehen, so Daniela Gutschi, die ergänzt: "Auch Personalentwicklung ist Aufgabe eines Schul- oder Cluster-Leiters – neben Fähigkeiten wie Personalführung." Cluster-Leiter werden übrigens für "nur" fünf Jahre bestellt, auch um dort ein gewisses Maß an Flexibilität zu haben. "Es kann sein, dass jemand ein hervorragender Pädagoge ist, aber nicht geeignet, einen oder mehrere Schulstandorte zu leiten", betont Daniela Gutschi.

Hier geht es zur TV-TalksendungBezirksblätter nachgefragt – Schulreform, eine gute Sache oder nicht?

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